Berlin. Die Computermesse Cebit richtet sich in diesem Jahr stärker auf Fachbesucher aus. So stehen vor allem IT-Sicherheit und riesige Datenmassen im Mittelpunkt des Programms. Das diesjährige Partnerland England wird durch den britischen Premierminister David Cameron vertreten.
Die Aussteller der Fachmesse, die am Sonntag, den 9. März, eröffnet wird, wollen sich besonders auf Sicherheitsfragen konzentrieren. Mehr als 500 der etwa 3500 Teilnehmer befassen sich nach Angaben der Veranstalter damit, unter anderem Fachgrößen wie Symantec, McAfee und Kaspersky.
Der Branchenverband Bitkom ermittelte kürzlich in einer Umfrage, IT-Sicherheit sei das wichtigste Hightech-Thema des Jahres. "Die fortschreitende Digitalisierung führt zur Entstehung riesiger Datenmengen, die sinnvoll genutzt und verantwortungsvoll geschützt werden müssen", meint Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Die Analyse der Datenmassen sei nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Thema.
Enorme Datenmassen im Blickpunkt
Gerade die Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden über die weltumspannenden Spionageaktivitäten von Diensten der USA und anderer Staaten haben gezeigt, wie riesige Datenmengen gegen den Willen der Erzeuger ausgewertet werden können. Hacker-Attacken wie der Diebstahl von rund 16 Millionen Login-Daten für E-Mail-Konten, der im Januar vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik publik gemacht wurde, tun ihr Übriges, um Datenschutzbedenken zu fördern.
Die Cebit-Macher wollen aber auch die "großen Chancen" des Umgang mit enormen Datenmengen in den Blickpunkt rücken, so Messe-Chef Oliver Frese. Unternehmen könnten neue Geschäftspotenziale entdecken und ihre Arbeitsweise effizienter machen, Verbraucher von optimierten Abläufen im Reiseverkehr oder beim Online-Einkauf profitieren.
"100 Prozent Business"
Allerdings stehen die Verbraucher bei der Cebit in diesem Jahr nur noch am Rande. Die Messe will sich unter dem Motto "100 Prozent Business" stärker auf Unternehmen und Fachbesucher ausrichten und hat deswegen auch andere Eröffnungstage gewählt: Statt Dienstag bis Samstag präsentieren sich Aussteller und Vortragende im Konferenzteil diesmal von Montag bis Freitag. So stehe "ein Businesstag mehr" zur Verfügung, und es könnten mehr Geschäftskontakte geknüpft werden, sagt Frese.
Neue Produkte für Endverbraucher sind daher auf der Messe rar. Platz für Skurriles ist dennoch - so wird unter anderem ein 3D-Stift gezeigt, mit dem sich Objekte in die Luft malen lassen. Auch ein Laptop, der zu Identifizierung des Nutzers das Muster von dessen Handvenen scannt, wird präsentiert. Unterwegs sind zudem affenähnliche Roboter, die etwa in der Geländeerkundung eingesetzt werden könnten.
Während sich das Zielpublikum der Cebit ändert, bleibt die Präsenz der großen Politik: Zur Eröffnung kommt wie üblich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), diesmal mit dem britischen Premierminister David Cameron, der das diesjährige Cebit-Partnerland vertritt. (afp)