Costa-Concordia-Zeuge sah Kapitän ins Rettungsboot springen
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Grosseto. Gefallen oder gesprungen: Das gibt kein gutes Bild für den früheren Kapitän der “Costa Concordia“. Ein Offiziersanwärter widerspricht beim Prozess in Grosseto der Aussage Francesco Schettinos, er sei versehentlich in ein Rettungsboot gefallen.
Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, ist einem Zeugen zufolge nicht in ein Rettungsboot gerutscht, sondern selbst gesprungen. "Kapitän Schettino sprang kurz vor mir in ein Rettungsboot", sagte der Offiziersanwärter am Montag in dem Prozess gegen Schettino im toskanischen Grosseto.
Schettinos Aussage, er sei nicht von Bord gegangen, sondern in ein Rettungsboot gefallen, hatte nach dem Unglück Empörung ausgelöst. Der 52-Jährige muss sich wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Ihm wird auch vorgeworfen, das Schiff verlassen zu haben, obwohl sich noch Passagiere an Bord befanden.
Mit Schettino das Schiff verlassen
Der Offiziersanwärter sagte laut der Nachrichtenagentur Ansa, er habe sich mit Schettino zur Zeit des Unglücks auf Deck 4 befunden. Mit anderen zusammen habe er eine Kette gebildet, um ein Abrutschen der Menschen auf dem sich neigenden Schiff zu verhindern. Als kein Passagier mehr zu sehen gewesen sei, seien Schettino, er und drei weitere Besatzungsmitglieder zu dem Beiboot geeilt.
Havarierte "Costa Concordia"
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"Kaum hatte sich das Boot in Bewegung gesetzt, legte sich das Schiff auf die Seite und das Deck, auf dem wir gewesen waren, ging unter Wasser", berichtete der Zeuge. "Auf dem Weg zum Ufer von Giglio haben wir noch Passagiere aus dem Wasser geborgen."
Kapitän Schettino soll das Schiff am 13. Januar 2012 zu nahe an die Insel Giglio dirigiert haben; die "Costa Concordia" fuhr auf einen Felsen und kenterte. "Es gab Vibrationen, die wir bis auf die Brücke spürten", beschrieb der Zeuge den Moment des Unglücks. (dpa)
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