Marburg. Eine Infektion mit Zytomegalie-Viren während der Schwangerschaft stellt ein Risiko für Neugeborene dar. Oft werden die Viren von Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr übertragen. Behandelt werden kann eine solche Infektion durch das Einsetzen eines Immunglobulin, was in Studien erprobt wird.
Infiziert sich eine werdende Mutter mit Zytomegalie-Viren (CMV), kann das zu schweren Schäden beim Neugeborenen führen. Um einer Infektion vorzubeugen, ist nach dem Wickeln und Füttern von Babys und Kleinkindern gründliches Händewaschen für 15 bis 20 Sekunden mit Seife und warmem Wasser oberstes Gebot. Darauf weist das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) in Marburg hin.
Übertragen werden CMV vor allem durch direkten Kontakt mit Urin und Speichel. Sie können über Stunden auch auf damit verschmutzten Oberflächen überleben. Infizierte Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr scheiden besonders viele der Erreger aus.
Mit Urin oder Speichel verunreinigte Gegenstände und Flächen sollten gründlich mit einem fettlösenden Mittel gesäubert werden, empfiehlt das DGK. Außerdem vermeiden Schwangere es besser, Säuglinge und Kleinkinder auf Mund und Wange zu küssen. Sie teilen mit ihnen lieber auch kein Geschirr oder andere Gegenstände, auf die Speichel oder Urin geraten könnte.
Schwangere sollte sich testen lassen
Schwangere ohne CMV-Antikörper im Blut, die beruflich oder privat Kontakt zu Säuglingen und Kleinkindern haben, sollten sich daher etwa alle sechs Wochen darauf testen lassen. Der Test ist in der Regel eine Selbstzahlerleistung, manche Krankenkassen übernehmen ihn jedoch bereits.
Zur Behandlung kann dem DGK zufolge ein Immunglobulin eingesetzt werden, das zwar noch nicht von den medizinischen Fachgesellschaften empfohlen, aber in Studien erprobt werde. (dpa)