Essen. Die Stimmen sind ausgezählt und die Liberalen sind die großen Verlierer der Bundestagswahl 2013. Während die FDP-Anhänger trauern, regiert bei unseren Nutzern die Ansicht: Die Liberalen haben das desaströse Wahlergebnis redlich verdient. Stimmen, die der Partei einen erfolgreichen Neubeginn wünschen sind eher selten.

Während sich Angela Merkel und die CDU sich über das Wahlergebnis freuen können, sehen die Anhänger der FDP düsteren vier Jahren entgegen. Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik sind die Liberalen nicht im Bundestag vertreten. Unsere Nutzer haben in Zeiten dieser historischen Niederlage keine tröstenden Worte für FDP-Anhänger parat. Im Gegenteil, unsere Nutzer geizen nicht mit Spott und sparen beim Mitleid.

Bereits wenige Minuten, nachdem erste Zahlen vom Absturz der Liberalen künden, erklärt esc2300 die Wahlschlappe zur „besten bundespolitischen Nachricht seit Bestehen der BRD“, während HaPeS sich bereits von den nun bald arbeitslosen FDP-Abgeordneten verabschiedet. Der Nutzer wattearvolt schließt sich den Gratulanten an und beglückwünscht die „nunmehr sechststärkste politische Kraft im Bund zu ihrem historischen Ergebnis.“

"Der Wahlabend ist also genau so verlaufen, wie die letzte Legislaturperiode.“

Merkzess kann seine Schadenfreude nicht verbergen. Der selbst ernannte CDU-Freund fasst den Wahlabend aus Sicht der Liberalen zusammen: „Schlecht angefangen und katastrophal aufgehört. Der Wahlabend ist also genau so verlaufen, wie die letzte Legislaturperiode.“ In der Stunde der Niederlage lässt es sich Eurofighter4711 nicht nehmen, den FDP-Vorsitzenden Brüderle zu zitieren: „Er hat ja gesagt, dass die FDP nur sich selbst schlagen kann. Wer hätte gedacht, dass der Brüderle ein Hellseher ist?“

Viele Nutzer treibt auch die Frage nach dem Grund des Scheiterns um? Wie, so fragt man sich, konnte die FDP in vier Jahren gute zehn Prozent der Wahlstimmen verlieren?

Brüderle, der letzte Sargnagel der FDP?

Für den Nutzer ditku liegt es an der Auswahl der Spitzenkandidaten, denn der „zotige "Spitzenkandidat" Brüderle war der letzte Sargnagel der FDP.“ Gleicher Ansicht ist auch Ich_sach_ma_wat. Seiner Meinung nach bekommen die Liberalen nun die verdiente Quittung der letzten vier Jahre: „Ein Brüderle mit Argumenten aus dem letzten Jahrhundert war im Wahlkampf nur noch der letzte Sargnagel. Rösler war von Anfang an mit seinen Ämtern und Aufgaben überfordert. Die Ära Genscher ist seit heute endgültig Geschichte. Mit Recht!“

Die FDP wird nicht mehr gebraucht

Die FDP habe keinen Parlamentssitz verdient, schreibt seew1. Die Partei habe ihre Werte aufgegeben und habe sich zu einer beliebigen Klientelpartei entwickelt, die echten Liberalen keine Heimat mehr bieten könne. „Personen wie Heuss, Flach, Genscher, Lambsdorff haben die Republik geprägt und dem Liberalismus eine Heimat gegeben“, meint seew1. „Die letzte liberale in der FDP war doch die Justizministerin, die von ihren eigenen Parteifreunden angegangen wurde. Nein, diese Partei wird gebraucht wie ein Kropf.

Das Wahl-Fiasko der FDP

Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © Getty Images
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © Getty Images
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © AFP
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die FDP von Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler blieb mit dem schwächsten Ergebnis ihrer Geschichte unter der Fünf-Prozent-Hürde. © dpa
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Bereits vor Schließung der Wahllokale orakelt der Nutzer 19fritz12 über die Zukunft der Partei: „Die FDP hat eine Chance verdient - auf vier Jahre Auszeit, vier Jahre Regeneration. Damit sie sich daran erinnert, dass liberal nicht nur neoliberal bedeutet. Dass sie einmal eine Bürgerrechtspartei war mit entsprechender Würdigung durch den Wähler.“

Mit Lindner den Neuanfang wagen?

Die FDP will nun den Neuanfang wagen. Am liebsten mit Christian Lindner, dem Chef der NRW-FDP. Kann das gelingen oder übernimmt der Landtagsabgeordnete lediglich ein sinkendes Schiff auf der letzten Fahrt? Boisfeuras spricht sich für letzteres aus: „Das fehlte gerade noch, dass auf den einen nassforschen Jüngling, der noch nassforschere noch jüngere Knabe folgt. Der FDP fehlen im Gegensatz zu Zeiten Genschers gestandene Persönlichkeiten. Mit Jung-Nur-Karrieristen ist die Partei nicht mehr zu retten, dass hat sich schon seit geraumer Zeit bei den Landtagswahlen gezeigt.“