Heidelberg. Wird durch Übergewicht zu viel von dem Hormon Leptin und zu wenig Adiponektin produziert, kann dies negative Folgen für den Stoffwechel haben. Eine Studie fand jetzt heraus, dass durch eine Kombination aus Bewegung und Gewichtsreduktion ein gesundes Hormonverhältnis geschaffen werden kann.
Allein durch Gewichtsabnahme produziert der Körper weniger "böses" Leptin und mehr "gutes" Adiponektin. In einer Studie mit 439 Frauen nach der Menopause haben Mediziner des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg den gesundheitsfördernden Effekt einer Ernährungsumstellung belegt.
"Das Fettgewebe produziert verschiedene Hormone, die großen Einfluss auf den Stoffwechsel haben", berichtet Mitautorin Cornelia Ulrich im Fachmagazin "Journal of Internal Medicine" und ergänzt: "Wichtig sind das entzündungshemmende Adiponektin, das die Wirkung von Insulin verbessert, sowie Leptin, das das Wachstum von Tumorzellen fördern kann." Die Studienteilnehmerinnen wurden gruppenweise ein Jahr lang betreut und beobachtet. "Unsere Hypothese war, dass insbesondere eine Kombination von körperlicher Aktivität und Gewichtsreduktion zu einem günstigeren Mengenverhältnis der beiden Hormone führen sollte", sagt Ulrich.
Sport und Ernährungsumstellung helfen am besten
Die Leptin-Produktion sank bei allen Patientinnen um bis zu 40 Prozent. Am deutlichsten tatsächlich in der Gruppe mit einer Kombination aus Sport und Ernährungsumstellung. Die Adiponektin-Produktion dagegen stieg am stärksten bei Frauen, die ausschließlich Diät hielten. "Wir verstehen nun besser, auf welche Weise Gewichtsabnahme und Training vor chronischen Erkrankungen schützen. Der gesundheitsfördernde Effekt von Adiponektin gilt inzwischen durch zahlreiche Untersuchungen als gesichert. Sinkende Leptin-Konzentrationen dagegen bieten Tumorzellen weniger Wachstumsreize", erklärt Ulrich.(dapd)