Münster. . Die Tage werden wieder länger, die Sonne kommt raus - und rückt unerbittlich verstaubte Regale, verklebte Küchenschränke und trübe Fensterscheiben ins Rampenlicht. Zeit für einen Frühjahrsputz! Hier lesen Sie, wie Ihre Wohnung wieder blitzblank wird.

Schauen wir mal in die Ecken. Wollmäuse! Oder nach oben. Das ist keine Kunst, das kann weg – Spinnwebe! Und unterm Sofa haben sich die Marzipankugeln vom letzten Weihnachtsteller versteckt. Dann die Tast-Proben: Herd und Schränke kleben so komisch. . . Die ersten Sonnenstrahlen bringen es ans Licht: Ein Frühjahrsputz wäre dringend nötig. Feudel frei!

Vor dem Start

Der Großputz soll kein Wischiwaschi sein, sondern gut geplant. Wer halbherzig vorgeht, macht sich mehr Arbeit als nötig. Zuerst der Check: Sind alle Putzutensilien da? Gummihandschuhe? Lappen? Staubsaugerbeutel? Für 80 Prozent der Arbeit genügen drei Mittel: ein Sanitärreiniger für Bad und WC, ein Geschirr-/Neutralreiniger für Oberflächen, Böden, Fenster und Spiegel sowie eine Scheuermilch für widerspenstigen Schmutz. Wer aus seinem Haushalt ein Chemielabor macht, gefährdet die Umwelt und gibt unnötig viel aus.

In den Putztag selbst startet man am besten mit einem ausgiebigen Frühstück. Das macht gute Laune und die Kalorien werden hinterher abgearbeitet. Eine Viertelstunde Möbelrücken verbrennt durchschnittlich 115 Kalorien, Staubwischen 38, Staubsaugen 70, Bettenbeziehen 60.

Wohn- und Schlafräume

Für diese gilt wie für alle anderen Zimmer auch: Von oben nach unten und von hinten nach vorne putzen. Spinnweben an den Wänden allerdings von unten nach oben, sonst pappen sie fest. Weiterer Fahrplan: Zuerst Staub wischen, danach saugen. Andersrum würde neuer Staub verteilt. Bei Lebensmittelflecken auf Polstern diese bei Bedarf (z.B. Schoko) mit einem Messer vorsichtig abkratzen, danach etwas Handwaschmittel in kaltes Wasser mischen und den Fleck mit einem Schwamm abtupfen – nicht reiben. Mit klarem Wasser nacharbeiten.

Auch interessant

Bei Computern und Fernsehern zunächst die Stecker ziehen, dann die Rückseiten vorsichtig absaugen. Mit einem feuchten Mikrofasertuch Kabel, Gehäuse und Stecker reinigen. Als letztes den Bildschirm von oben nach unten putzen, so bilden sich keine Streifen, hier ist ein Spritzer Spülmittel angebracht.

Für unempfindliche Böden wie Fliesen gilt: Feuchten Sie diese ein, lassen Sie Wasser und Reinigungsmittel wirken und gönnen sich selbst eine 5-Minuten-Pause. Beim Gongschlag ziehen Sie den Boden mit einem feuchten Mopp nach. Lassen Sie Zeit, Wasser und ein Minimum an Chemie für sich arbeiten, statt mit verkniffener Miene kampfzuscheuern.

Fenster

Manche Menschen schwören auf die Reinigungstücher und -mittel von System-Firmen wie Jemako oder Ha-Ra. Das Geheimnis der Tücher soll vor allem in der Webstruktur liegen. Der Praxistest zeigt: Ohne großen Aufwand werden die Scheiben mit den Fasertüchern dieser Anbieter tatsächlich streifenfrei sauber. Nachteile: Die Produkte sind teurer, ein Jemako-Reinigungshandschuh etwa kostet 15,90 Euro, und es gibt sie nur über Putzpartys oder Beratungen zu Hause. Infos im Netz: ha-ra.de und jemako.com

Auch interessant

Bei einer Fensterreinigung nach klassischem Muster gehen Herr oder Frau Putzteufel am besten so vor: 1. Rahmen mit einem trockenen Mikrofasertuch entstauben. 2. Rahmen mit einem feuchten Tuch abwischen, Vorgang wiederholen, dieses Mal mit etwas Geschirrspülmittel im Wasser. 3. Die Scheibe selbst wischen Sie mit einem sauberen Schwamm. Aber nicht zu nass. Wir wollen die Scheibe ja nicht taufen. 4. Mit einem Abzieher horizontal, also quer, trocknen. Oben beginnen. Wer mag, poliert mit zerknülltem Zeitungspapier nach.

Küche

Auch die fettigen Oberflächen der Schränke, verschmutzte Mülleimer, der Herd und die Spüle vertragen eine Benetzung: Tränken Sie den Schmutz mit Wasser und Reinigungsmittel und lassen Sie es wirken. Omas Geheimlösung für das Edelstahl-Spülbecken: Waschpulver für weiße Wäsche auf einen feuchten Lappen geben und die Spüle abreiben. Eine glänzende Idee. Die Experten des Forums Waschen empfehlen in Sachen Küche: Mindestens einmal im Monat den Kühlschrank auch von innen reinigen. Vorratsschränke zweimal im Jahr aufräumen und säubern.

Bad

Zunächst noch etwas Grundsätzliches: Für Küche und Bad sowie die verschiedenen Einsatzorte (Toilette, Böden, Waschbecken, Arbeitsplatten) getrennte Lappen verwenden. Ist hygienischer. Eine Desinfektion ist unnötig, sofern Bad und WC regelmäßig gereinigt werden.

Extra-Tipps: Eine länger nicht gründlich geputzte Wanne oder eine Duschtasse werden supersauber, wenn sie über Nacht mit Wasser und Waschmittel gefüllt werden. Am Morgen lassen sich Flecken einfach abreiben. Schimmelige Fugen bekommen Sie mit einer Mischung aus drei Teilen Wasser und einem Teil Chlorreiniger sauber, zum Schrubben eine alte Zahnbürste nehmen. Bei hartnäckigen Kalkablagerungen in der Toilette zunächst einen Großteil des Wassers mit einem Plastikbecher abschöpfen, dann Essig hineingießen, um die Kalkränder zu bedecken. Nach etwas Einwirkzeit löst sich der Kalk und kann hinuntergespült werden.