Hamburg. Ein 21-Jähriger ist am Wochenende mit dem Zug von Hannover nach Hamburg gereist - ohne es überhaupt zu bemerken. Der junge Mann war auf einem Güterzug eingeschlafen. Ganz nüchtern war er dabei offensichtlich nicht.
Als der 21-Jährige wach wurde, hatte er keine Ahnung, wo er ist: Schlafen legte er sich nämlich in Hannover, geweckt wurde er in Hamburg - 175 Kilometer entfernt. Offenbar hatte der Mann sich am Abend für ein Nickerchen auf einen Güterzug gelegt. Als er tief und fest schlief, fuhr der Zug los. Den "Blinden Passagier" entdeckte am frühen Samstagmorgen um 4.40 Uhr eine 36-jährige Verladekranführerin an einem Hamburger Umschlagbahnhof.
Die Polizei kontrollierte die Personalien des jungen Mannes. Danach musste er zum Atem-Alkoholtest antreten. Ergebnis: 0,88 Promille. Als die Beamten den Reisenden fragten, wie er denn auf den Güterzug gekommen sei, antwortete der junge Mann lediglich, dass er sich daran nicht erinnern könne. "Offensichtlich hatte der 21-Jährige nach dem Genuss von Alkohol einige Gedächtnislücken", fasst es ein Polizeisprecher zusammen. Fest stünde nur, dass der Mann keinerlei "Reiseabsichten" nach Hamburg gehabt habe.
Eine Fahrt mit Konsequenzen?
Ob die Fahrt für den Mann Konsequenzen haben wird, ist offen. Grundsätzlich müssen Betroffene mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen. Die Hamburger Bundespolizei nimmt den Vorfall zum Anlass, um vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen zu warnen. Der unberechtigte Aufenthalt auf Zügen sei verboten und lebensgefährlich.