Die Euro-Krise macht keine Sommerpause. Spitzenpolitiker auch nicht. Auszüge einer Sommerwoche: Der Bundeswirtschaftsminister lässt wissen, ein Euro-Austritt Griechenlands habe seinen Schrecken verloren. Sodann bekunden die Regierungschefs in Paris und Berlin unerschrocken, man werde alles tun, um die Eurozone zu schützen. Das sagt dann der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) auch, der zumindest die Mittel dazu hat. Womit die Euroretterei wieder beim bislang gänzlich erfolglosen Anwerfen der Notenpresse angekommen wäre, denn nichts anderes ist der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB. Der spanische Europaminister erinnert an die Hilfe beim Aufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und mahnt mehr Solidarität an.
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Zum Poker-Club verkommen
Solidarität? Wozu das denn? Das europäische Haus ist augenscheinlich zum Poker-Club verkommen. Die Schwachen wollen schmerzfreiere Hilfe von den Starken, die Starken fürchten die Überforderung. Derweil ist der Dachstuhl abgebrannt. Europa hat das nicht verdient. Was der Euro braucht: Sparprogramme und Reformen in den Südländern, gleichzeitig mehr Zeit und Zinsentlastung in den rezessionsgeplagten Ländern. Ein entsprechender Vorschlag von den Wirtschaftsweisen liegt vor. Die Kraft zur Umsetzung braucht aber die Politik.