Fans zünden Bengalos, stürmen vor Abpfiff den Platz, reißen Rasenstücke vor Spielende heraus - das Relegationsspiel von Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC ist aus dem Ruder gelaufen. Düsseldorf ist zwar aufgestiegen, aber zu welchem Preis - ein Kommentar von Ulrich Reitz.

Wer ist dieser Typ, der im Düsseldorfer Stadion am Rasen pusselte, zerrte und zog, um den Elfmeterpunkt zu klauen, zu allem Überfluss einen kleinen Jungen in seiner Begleitung? Was für ein Vorbild gibt dieser Mann einem Kind ab? Hat man so etwas bei einem Fußballspiel, einem entscheidenden zumal, je gesehen? Einem, bei dem es um Prestige geht und um Geld, viel Geld? Ein Mob, der die Wiese stürmt, Spieler in Gefahr bringt, die von Hertha BSC und von Fortuna Düsseldorf gleichermaßen?

Wahnsinnige fluten das Feld und machen aus einem Fußballspiel eine Farce. Welche Regeln gelten jetzt? Was, wenn jetzt die Hertha klagt gegen dieses sogenannte Spiel? Sie hätte keine schlechten Chancen. Was zählt? Das, was auf dem Rasen passiert oder vor Gericht? Es ist eine echte Tragödie.

Und was ist da in Düsseldorf passiert? Wer hatte da was nicht im Griff? Falsch dimensioniert, die Zahl der Ordner? Oder kann man solche Fanatiker nicht mehr unter Kontrolle halten? Fest steht: Solche Bilder darf es im Fußball nicht mehr geben. Die Verantwortlichen müssen an einen Tisch – die von den Vereinen, vom Fußballbund, von der Polizei, um eins zu tun: den Fußball zu retten vor den Verrückten.

Am Ende ist sie aufgestiegen, die Fortuna aus Düsseldorf. Aber welchen Preis zahlt der Verein dafür? Von wegen vornehm, von wegen Königsallee. Ein Haufen von Proleten.