Den Haag. Ratko Mladic soll sich frühestens Ende März vor Gericht verantworten müssen. Der frühere bosnisch-serbische Armeechef ist vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal unter anderem wegen Völkermord während des Bosnien-Krieges angeklagt.
Der Prozess gegen den früheren bosnisch-serbischen Armeechef Ratko Mladic vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien soll frühestens Ende März beginnen. Er erwarte eine Festsetzung des ersten Prozesstages auf den 27. März, teilte der Richter Alphons Orie am Donnerstag bei einer vorbereitenden Sitzung mit. Orie ließ erkennen, dass der Termin möglicherweise nach hinten verschoben werden müsse.
Mladics Anwalt Branko Lukic sagte, er befürchte, dass die Verteidigung zum genannten Termin mit ihren Vorbereitungen nicht fertig sein werde. Mladic wurde Ende Mai nach 16 Jahren auf der Flucht in Serbien gefasst und an das UN-Gericht in Den Haag überstellt. Er soll sich dort wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges (1992-95) verantworten. Ihm werden insbesondere das Massaker an rund 8000 muslimischen Männern und Jungen in Srebrenica und die 44-monatige Belagerung Sarajevos mit 10.000 getöteten Zivilisten zur Last gelegt.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Klage gegen Mladic Mitte November verkürzt. Von den insgesamt 196 Straftaten, die Mladic zur Last gelegt werden, sollen zunächst nur 106 verhandelt werden. Mladic klagte seit seiner Festnahme immer wieder über Gesundheitsprobleme. Nach einigen Angaben nahm er in den vergangenen Wochen 24 Kilogramm ab.