Hamburg/Köln. Der Philosoph Richard David Precht gilt vielen als moralische Instanz. Jetzt fordert der beliebte Bestseller-Autor und Talkshow-Gast ein verpflichtendes soziales Jahr für Rentner - etwa als Nachhilfelehrer in Schulen. Prechts Begründung: Die Generation, die jetzt in Rente gehe, sei in Wohlstand aufgewachsen und habe keine Kriege erlebt.
Der Kölner Philosoph, moralische Instanz und Bestsellerautor Richard David Precht plädiert dafür, Rentner zu einem sozialen Jahr zu verpflichten. Die Generation, die jetzt in Rente gehe, die eine beispiellose Wirtschaftsprogression erlebt habe und vom Krieg verschont worden sei, müsse in die Pflicht genommen werden, sagte er dem Magazin "Stern". Fitte Rentner könnten junge Menschen coachen oder als Nachhilfelehrer in Schulen arbeiten.
Zudem forderte Precht eine neue Lektüre an den Schulen. Schüler lernten oft Dinge, die sie im Leben mit absoluter Sicherheit niemals bräuchten. Zum unbrauchbaren Schulwissen zählt der promovierte Germanist auch Goethes "Werther". Was Feridun Zaimoglu über Liebe schreibe, sei "viel schöner und wahrhaftiger als der junge Goethe".