Madrid. Binnen vier Tagen treffen die spanischen Schwergewichte Real Madrid und der FC Barcelona zweimal aufeinander. Das sind die Clásico-Themen.
Bale, Bale und Bale. Real Madrids Trainer Santiago Solari hat ein Gewitter von Fragen nach dem walisischen Eigenbrötler über sich ergehen lassen müssen, nachdem dieser im Spiel bei Levante unter anderem eigenmächtig das Aufwärmen abgebrochen hatte.
Der Coach verneinte einen Autoritätsverlust und bat darum, die „Sphäre des Anekdotischen“ zu verlassen. Schließlich stehe etwas gleichermaßen „Wunderschönes“ wie „sehr Wichtiges“ an – der Clásico gegen den FC Barcelona.
Erst Pokalrückspiel dann La Liga
Zweimal sogar: Mittwoch (21 Uhr/DAZN) zum Halbfinalrückspiel im Königspokal (Hinspiel 1:1) und am Samstag in der Liga (20:45 Uhr/DAZN), wenn Real das um neun Punkte enteilte Barca wieder in Reichweite holen will. Die psychologische Ausgangslage ist durch die Tabellensituation schon definiert: Barca wird in jedem Fall komfortabel die Pole Position für die Meisterschaft halten (Atlético Madrid ist sieben Punkte zurück), Real hingegen spielt bereits im Pokal um seine einzig wirkliche Chance auf einen nationalen Titel.
Heimvorteil und Hinspiel-Ergebnis helfen wenig: Beide Mannschaften sind seit Jahren auswärts erfolgreicher als zuhause. Barca etwa gewann die letzten drei Ligaduelle im Madrider Bernabéu am Stück: 4:0, 3:2 und 3:0.
Lionel Messi und sein Wohnzimmer
So wie Lionel Messi auch 15 seiner 26 Clásico-Tore in Madrid erzielt hat. Nur im Stadion des FC Sevilla traf er genauso oft, seit er den Andalusiern am Samstag den 50. Hattrick seiner phänomenalen Karriere einschenkte.
Nach kleiner Delle infolge einer Oberschenkelblessur kommt der Superstar also wieder im verschärften Außerirdischen-Modus in sein Wohnzimmer Bernabéu, in dem sich auch der formstarke Barca-Torwart Marc-André ter Stegen und der zuletzt nicht ganz so formstarke Real-Mittelfeldstratege Toni Kroos begegnen.
Real hofft auf einen 18-Jährigen
In Madrid ruhen die Hoffnungen vor allem auf dem 18-jährigen Aufsteiger Vinicius. Nur dem Brasilianer ist es zu verdanken, dass man in Jahr eins nach Cristiano Ronaldo und Trainer Zinédine Zidane nicht vollends in der Depression versunken ist. Die Zuschauer lieben seine unverfrorenen Dribblings. Er schwächelt zwar noch im Torabschluss, weiß aber schon, was ein Real-Profi zu sagen hat. Messi? „Ein unglaublicher Spieler, aber wir haben keine Angst, denn wir haben die Besten der Welt.“