Hattingen. Der Stadtrat lehnt eine wassergebundene Decke für den Rad- und Wanderweg ab. Naturschützer fordern als Ausgleich Entsiegelung an anderer Stelle.
Die Bahntrasse zwischen Hattingen und Sprockhövel wird asphaltiert. Das hat der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel beschlossen. Die Mehrheit der Stadtverordneten schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an, den Rad- und Wanderweg entlang der Bredenscheider Straße zu sanieren und durch eine Asphaltdecke nutzerfreundlicher zu gestalten.
Bis zuletzt hatte sich die CDU gegen den Plan gewehrt und das Aufbringen einer wassergebundenen Decke gefordert. Am Ende fand die Fraktion dann aber auch mit einem entsprechenden Antrag für die Änderungsliste zum Haushalt 2019 keine politische Mehrheit. Nur die Linken schlossen sich den Christdemokraten bei der Abstimmung an. Der Antrag wurde mit 18 zu 27 Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt.
Verbindungsachse ins Bergische Land
„Die Trasse ist auf ihrer gesamten Länge bis nach Wuppertal hinein asphaltiert, nur in Hattingen nicht“, warb Marc Bartrina von der FDP für die Asphaltierung. Die Liberalen hatten sich seit Jahren für eine solche Sanierung ausgesprochen. Dies sei ein wichtiges Signal für die Stärkung der Verbindungsachse vom Ruhrgebiet ins Bergische Land.
Der Naturschutzbund kommentiert den Beschluss kritisch. „Der Umweltschutz kommt hier in einen scheinbaren Zielkonflikt, denn es soll mit mehr Versiegelung der Landschaft mehr Umweltschutz durch mehr Radfahren erreicht werden“, schreibt Jürgen Knier von der Hattinger Ortsgruppe. Die Naturschützer fordern nun, nach der Asphaltierung der Bahntrasse im Verhältnis 1:10 in der Nachbarschaft Fläche zu entsiegeln. Nur so könne eine Verbesserung der ökologischen Situation erreicht werden.