Hattingen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club Hattingen beschreibt die Verbindung als gelungene Anbindung an die wunderschöne Strecke nach Sprockhövel.

Was war das über Jahre für ein Kampf. Robert Dedden, Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Hattingen, erinnert sich noch mit Grausen, wie groß der Widerstand der Stadt Hattingen war, den Schulenbergtunnel für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen. „Von Angstraum wurde da gesprochen, Gesindel würde sich da dann aufhalten. Alles Unfug, wie man sieht.“ Das ist jetzt zehn Jahre her.

Der Tunnel, der auf der früheren Bahntrasse liegt, wird von vielen Radfahrern immer gerne genutzt. Vor allem die Organisation Pro Rad hat sich damals für die Daueröffnung stark gemacht. „Wenn ich daran denke, dass man vorher immer über die B 51 oder die Bredenscheider Straße fahren musste, den steilen Berg rauf, da ist es heute doch viel einfacher“, schwärmt Dedden.

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Überhaupt sei es spannend, mit dem Rad durch einen Tunnel zu fahren. Als der Fahrrad-Fan noch in Sprockhövel arbeitete, sei er bei Wind und Wetter durch den Tunnel gefahren. Morgens zur Arbeit immer leicht bergauf „und abends konnte man meistens rollen lassen. Bis heute versteh’ ich nicht, welche vernünftigen Gründe die Stadtverwaltung hatte, um sich so lange quer zu stellen“.

Denn die Kosten habe der Regionalverband Ruhr übernommen, die Stadt musste nur den Tunnel in Ordnung halten und für die Beleuchtung sorgen. Seit der Öffnung sei der Zustand des Tunnels im Großen und Ganzen in Ordnung. Allerdings sei die Anfangszeit sehr holperig gewesen. „Nach der Öffnung suchte die Stadt jemanden, der aus Sicherheitsgründen morgens den Tunnel aufschließt und abends wieder abschließt. Das übernahm dann für ein Jahr Andras Hecken vom Fahrradgeschäft. Doch der gab nach einiger Zeit wieder auf. Nachdem die Suche nach einem neuen Toröffner nicht gelang, blieb der Tunnel dann generell geöffnet“, berichtet Robert Dedden.

Im Winter bilden sich Eiszapfen

Nur im Winter, wenn es wirklich eine längere Frostperiode gebe, werde der Tunnel geschlossen. „Weil es immer tröpfelt, bilden sich Eiszapfen. Aus Sicherheitsgründen ist der Tunnel dann geschlossen“, sagt Robert Dedden. Ansonsten sei der Schulenbergtunnel Balsam für die Seele von Radfahrern. Man kann ja von Hattingen aus Richtung Sprockhövel fahren und dann bei Schee durch den nächsten Tunnel direkt bis nach Wuppertal ins Rheinland fahren. „Das wird von vielen Radlern gerne genutzt und ist wirklich Erholung pur. Man hat immer das Gefühl, man ist in Urlaub, wenn man diese Strecke fährt“, schwärmt Robert Dedden.

Spannend fand er auch die Aktion vor einigen Jahren, die im Tunnel selbst stattgefunden hat. „Da hat eine Künstlerin getanzt und ein Maler die Performance in einem Bild festgehalten.“ Das sei eine ganz tolle Aktion gewesen, die bei den Hattingern gut ankam.

Bis auf ein paar Graffiti sei der Tunnel weiterhin sauber. „Es ist nur immer sehr frisch dort und manchmal ausgesprochen kalt und etwas feucht. Aber das macht gar nichts, man ist ja immer schnell wieder herausgefahren und dann wieder im Grünen.“