Hattingen. . Daten zur Luftqualität in Hattingen liefern Rechenmodelle. Die Messstation steht an einer wenig befahrenen Straße.
Während in Nachbarstädten hohe Feinstaubwerte gemessen werden, überschreitet Hattingen kaum die Grenzwerte. Zuletzt gab es in belasteten Städten Kritik am Standort der Messstationen, die zu nah an den Straßen stünden. In Hattingen ist es umgekehrt. Die Messstelle befindet sich An der Becke im Ludwigstal. Obwohl die Grenzwerte im Vorjahr nur an drei Tagen überschritten wurden, will sich die Stadt aber verstärkt um den Klimaschutz kümmern.
„Die Messstation in Hattingen liefert Daten zur Belastungssituation im vorstädtischen Hintergrund“, sagt Wilhelm Deitermann, Sprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Aufschluss darüber, welche Belastungen es an stark befahrenen Straße gibt, sollen „anerkannte Rechenmodelle, mit denen die Daten zur Luftqualität ebenfalls beurteilt werden können“, liefern. Faktoren dafür sind die Verkehrszahlen. „Außerdem fließen klimatische Daten und die Bebauungsstruktur in das Rechenmodell ein“, erklärt Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia.
Bürgerbeteiligung fürs Klimaschutzkonzept
Die Ergebnisse melden die Städte an das Landesamt. „Beim begründeten Verdacht auf eine Grenzwertüberschreitung versuchen wir, je nach Verfügbarkeit von Geräten, an diesen Stellen die Modellergebnisse mit Messungen zu überprüfen.“ Verdachtspunkte seien meist stark befahrene Straßen, die auf beiden Seiten auf 100 Metern Länge geschlossen (ohne Einfahrten etc.) mit mindestens zweigeschossigen Gebäuden bebaut sind, so das LANUV.
Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger erklärt, eine Zusatzmessung habe es in Hattingen nicht gegeben. Die Stadt arbeitet aber an einem Klimaschutzkonzept. Eine Arbeitsgruppe Klimaschutz gibt es bereits, die ihre Überlegungen Mitte Dezember erstmals der Politik vorstellt. Im Laufe des Jahres 2019 soll dann das Klimaschutzkonzept stehen. „Dazu ist eine Bürgerbeteiligung geplant“, kündigt der Stadtsprecher an.