Hattingen. Die SPD will die Vereine ab der zweiten Sanierung an den Kosten beteiligen. Eine Mehrheit im Sportausschuss möchte erst die Mitglieder befragen.

Die Kosten für die neuen Kunstrasenplätze haben sich die Stadt Hattingen und die Fußballvereine geteilt. Nun geht es darum, wer die Sanierung der Spielfelder bezahlt. In Niederwenigern ist die erste Grundüberholung fällig. Der Platz, auf dem die Sportfreunde mit 20 Mannschaften spielen und trainieren, ist durch die hohe Beanspruchung in einem desolaten Zustand.

Sportfreunde wollen Stadtmeisterschaft ausrichten

Die SPD-Ratsfraktion hat vorgeschlagen, die für 2020 vorgesehene Sanierung ein Jahr vorzuziehen. Das soll den Spielbetrieb sichern, die Verletzungsgefahr mindern und dem Verein die Chance geben, 2019 die Stadtmeisterschaft auszurichten. Auch die Finanzierung wollen die Sozialdemokraten sicherstellen – aus der Stadtkasse.

Geflicktes Grün auch am Elfmeterpunkt. Walter Fischer left Verknüpft hat die SPD ihren Vorstoß allerdings mit einem Fahrplan für die Zukunft. Ab sofort sollen die Vereine eine finanzielle Grundlage aufbauen, mit der sie sich ab der zweiten Sanierung – also zehn bis fünfzehn Jahre später – an den Kosten beteiligen. Gedacht ist an einen Betrag von einem Euro pro Mitglied und Monat.

Zeichen an die Bevölkerung

Dagegen regte sich im Sportausschuss am Dienstagabend erheblicher Widerstand. „Darüber sollten die Vereinsmitglieder entscheiden. Das muss besprochen werden“, wehrte sich Theo Haske. Der CDU-Fraktionsvize und Ortsbürgermeister von Niederwenigern betonte, wie wichtig das Vorziehen der Sanierung für die Sportfreunde sei, lehnte eine Verknüpfung mit einem finanziellen Beitrag für spätere Investitionen allerdings ab. Die Grünen wollen beides nicht. „Das sieht nach Durchpeitschen aus“, kritisierte Claudia Lüttringhaus. „Wir sollten das mit den Vereinen in Ruhe bereden.“

Das sei bereits geschehen, sagte Achim Paas. Der SPD-Fraktionschef und Vorsitzende des Sportausschusses berichtete von einem Treffen, bei dem klar geworden sei, dass kein Verein Kosten tragen wolle. Rainer Sommer (SPD) betonte, die Beteiligung der Vereine sei auch ein Zeichen an die Bevölkerung, dass die Sportvereine für den Mehrwert Kunstrasen etwas zahlen müssten. „Die Höhe des Beitrags ist angemessen und bringt den Vereinen Planungssicherheit.“

Alles bleibt wie geplant

Dann wurde abgestimmt: Den SPD-Antrag trugen nur die Linken-Piraten mit. Er wurde mit 7:8 Stimmen abgelehnt. Auch der CDU-Vorstoß, die Sanierung in Niederwenigern ohne Bedingungen vorzuziehen, war erfolglos. Fünf CDU-Abgeordnete stimmten dafür, alle anderen zehn Ausschussmitglieder dagegen. Heißt: Alles bleibt wie geplant. Die Anlage in Niederwenigern wird 2020 saniert. Künftige Finanzierungen sind ungeklärt.