Hattingen. In Bredenscheid/Stüter geht’s bei der Diskussionen leidenschaftlich zur Sache. Teilnehmer haben Interesse, ihr Quartier nach vorne zu bringen.

Der Start war furios. „Es war zeitweise sehr emotional, es wurde Dampf abgelassen und trotzdem viel erreicht beim ersten Treffen in Bredenscheid/Stüter“, freut sich Quartiersmanagerin Gabriele Krefting. Aber es sei alles vollkommen anders verlaufen, als sie gedacht und vorbereitet hatte. Das Treffen habe eine unglaubliche Dynamik entwickelt.

Ortsbürgermeister Christoph Ritzel hatte die Quartiersmanagerin gefragt, ob man ein Bürgertreffen nicht auch in Bredenscheid/Stüter machen könnte, so wie in anderen Stadtteilen auch. Man konnte und es kamen 55 bis 60 Personen. „Gerechnet hatten wir mit 30 Besuchern“, sagt Gabriele Krefting. Daher musste man auch in der Kirche einen neuen Raum nehmen, weil so viel Interesse doch überraschend war. „Meinen Plan für die Veranstaltung habe ich dann über Bord geschmissen.“ Anfangs wurde über die Nöte und Bedürfnisse im Stadtteil heftig diskutiert. Wie immer im ländlichen Raum seien es ähnliche Probleme. Da ist der Busverkehr, die nicht zufriedenstellende Taktung der Busse, der Nachtbus fährt gar nicht mehr, es fehlt an Einkaufsmöglichkeiten, zu klagen gab es genug.

Hinsehen und die eigenen Stärken erkennen

„Aber genau das ist es, was ich den Bürgern beibringen will und was in anderen Stadtteilen auch schon geklappt hat. Einfach genau hingucken, wo beim Einzelnen die Stärken liegen, was im Quartier schon gut läuft, wo man selbst sich einbringen kann.“ Und da habe sich gezeigt, dass Bredenscheid/Stüter eine super funktionierende Nachbarschaft hat. „Was für eine tolle Grundlage, um gemeinsam Verbesserungen zu erreichen“, sagt die Quartiersmanagerin. Nach vielen Forderungen, was die Stadt endlich mal machen müsste, welches Geschäft man unbedingt im Viertel braucht oder was die Verkehrsbetriebe tun sollten, besann man sich auf die eigenen Stärken.

„Wenn wir ein sauberes Bredenscheid/Stüter haben wollen, warum packen wir nicht gemeinsam an, vielleicht in Kooperation mit der Stadt“, war schließlich eine Idee. Vier Fragen wurden bearbeitet: Was mögen Sie an Ihrem Quartier? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Wie kann ich mich einbringen? Wie machen wir weiter?

Die Arbeit soll Spaß machen

Viel Zuspruch war da, das nächste Treffen soll bereits nach den Herbstferien stattfinden. „Ich will mithelfen, die passiven Bürger zu aktiven zu machen“, sagt Gabriele Krefting. Es sei eine Menge an Potenzial und Ressourcen vorhanden, auf der man aufbauen könne. „Ich selbst werde die Ideen zusammenbringen und die Informationen bündeln. Wichtig ist, dass den Bürgern die Arbeit Spaß macht, sie soll keine Verpflichtung werden.“