Bottrop. . Das Familienunternehmen besteht seit 1898. Klaus Wilhelm Beyhoff und Eva Beyhoff-Weitenhöfer blicken jedoch auch mit Optimismus in die Zukunft.
- Das Familienunternehmen wurde 1898 als Möbelfabrik an der Essener Straße gegründet.
- Um neben Discountern und Internet zu bestehen, setzen die Geschäftsführer auf individuelle Beratung.
- Da Schaufensterbummel der Vergangenheit angehören, ist die Pflege der Homepage jedoch unerlässlich.
Im Büro des Chefs zieht ein vom Großvater gefertigter Schrank seine Blicke auf sich. Doch Möbel sind auch das Geschäft von Klaus Wilhelm Beyhoff. In der dritten Generation führt er das Familienunternehmen an der Gladbecker Straße 130. Und Tochter Eva Beyhoff-Weitenhöfer wird noch in diesem Jahr in die Geschäftsführung einsteigen.
Natürlich sind Vater wie Tochter im Möbelhaus groß geworden, sind schon in ihren ersten Lebensjahren durch die Ausstellung gelaufen. „Ich hatte sehr viel Spaß an handwerklichen Arbeiten und half nach der Schule gern bei Schreinerarbeiten oder beim Ausliefern der Möbel“, erinnert sich der 62-Jährige. „Dafür bekam ich fünf Mark die Stunde und hatte so - im Gegensatz zu meinen Freunden - immer Geld am Wochenende.“
Als Möbelfabrik an der Essener Straße gegründet
Nach dem Abitur studierte Beyhoff zwar Betriebswirtschaft, „aber ich wollte niemals ins Möbelhandwerk einsteigen“, meint er schmunzelnd. Doch es kam anders: Als er nach Abschluss des Studium in der Warteschleife bis zur ersten Stelle im elterlichen Unternehmen im Verkauf jobbte, war die Begeisterung sogleich da. „Am ersten Tag hatte ich vier Kunden und allen konnte ich sofort etwas verkaufen. Es ging so einfach und hat so viel Spaß gemacht“, erinnert sich der Geschäftsführer an die Anfänge.
Bereits 1981 übernahm der damals 26-Jährige das Möbelhaus, das 1898 als damalige Möbelfabrik Beyhoff in der Essener Straße von seinem Großvater Wilhelm Beyhoff gegründet worden war. 1992 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort.
Überblick über die Branche
Vater Wilhelm Beyhoff hatte einst den ersten Möbeleinkaufsverband in Deutschland gegründet und Klaus Wilhelm Beyhoff trat auch hier in seine Fußstapfen. „Es war so interessant, in die weite Welt der Möbelumsätze einzusteigen und mit großen Zahlen zu jonglieren. Es gilt, sich um Einkaufskonditionen und Werbemaßnahmen zu kümmern und stets einen Überblick über die Branche zu haben.“ Dieses Wissen müsse er nun an Tochter Eva weitergeben.
Auch sie hatte nie das Ziel, in den väterlichen Betrieb einzusteigen. „Aber schon während des Studiums der Betriebswirtschaft sah ich vor allem die Chancen, die das Möbelhaus bietet“, meint die 28-Jährige. So stieg sie vor zwei Jahren zunächst in den Verkauf ein und arbeitet nun seit drei Wochen als Assistentin der Geschäftsführung. „Ich schätze es sehr, dass mein Vater mit seinem Wissen da ist.“
Rundum schöne Einrichtung und Ambiente
Früher wie heute steht die Beratung im Vordergrund. „Damit heben wir uns von Discountern und Internet ab“, so Beyhoff. „Die Leute kaufen nicht nur Möbel, sie möchten eine rundum schöne Einrichtung und Ambiente“, fügt Eva Beyhoff-Weitenhöfer hinzu. Inzwischen würden nicht nur Küchen, sondern auch Wohn- und Schlafzimmer am Computer geplant.
Dennoch sei auch die Internetpräsenz heutzutage ein wichtiger Faktor, daher kümmere sie sich bereits seit 2013 um den Facebook-Auftritt des Unternehmens. Und der Vater ist froh drum: „Denn die Zeiten, in denen die Menschen an Schaufenstern vorbeibummelten sind vorbei“, so Beyhoff. „Sie klicken sich lieber durchs Netz und daher ist unsere online-Präsenz umso wichtiger. Wir müssen in den Köpfen bleiben.“
Mit Qualität und Beratung in die Zukunft
Um die Zukunft des Möbelhauses, dessen Schwerpunkte im Bereich „Kochen, Wohnen und Schlafen“ liegen, machen sich Vater und Tochter keine Sorgen. „Natürlich hat die Zahl der Möbelhäuser deutlich abgenommen. Aber wir setzen auf Qualität, individuelle Beratung, Mitarbeiter, die den Einkauf zum Erlebnis werden lassen, und handwerkliches Know-how“, so Beyhoff.
Sowohl Vater wie Tochter schätzen schöne Möbel auch im Privatleben und legen viel Wert auf die Qualität ihrer Einrichtung. „Ich mag Massivholzmöbel und wechsle oft die Einrichtung“, meint Beyhoff. Tochter Eva dagegen hat gerade erst mit ihrem Ehemann die erste Wohnung eingerichtet und meint: „Ich mag schlichte Möbel, aber auch gern mal ein antikes Stück. Auf jeden Fall muss es gemütlich sein.“