Bern. Im Juni wurde der Gotthard-Basistunnel nach 17 Jahren Bauzeit eröffnet. Seit Sonntag ist er offiziell in Betrieb. Was bedeutet das für Reisende?
Schneller ins Tessin und nach Norditalien reisen: Das können Fahrgäste nach der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels, wenn sie nördlich der Alpen in den Zug steigen. Denn: "Mit dem neuen Fahrplan verkürzen sich die Fahrzeiten für Reisende aus Deutschland in Richtung Südschweiz", erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB). Je nach Zielort brauchen Fahrgäste dann rund 30 bis 40 Minuten weniger.
Ein paar Beispiele: Die Strecke von Basel nach Lugano dauerte nach Angaben der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bislang rund 3 Stunden und 40 Minuten. Mit dem neuen Fahrplan sind es etwa 30 Minuten weniger. Auch den Lago Maggiore können Reisende nach DB-Angaben rund 30 Minuten schneller erreichen, wenn sie über Locarno fahren. Und wer nach Bellinzona im Herzen des Tessins will, braucht mit dem Zug durch den neuen Tunnel rund 40 Minuten weniger.
Mehr schnelle Verbindungen
Auch das Angebot ändert sich: "Auf der Strecke von Frankfurt am Main über Basel nach Norditalien erhöht sich die Anzahl der schnellen Verbindungen", sagt die DB-Sprecherin. Denn zusätzlich zu den Verbindungen über den Lötschberg könnten Reisende nun auch durch den Gotthard-Basistunnel fahren.
Die Strecke ist an das europäische Bahnnetz angebunden. Größere Veränderungen sind für Bahnreisende in Richtung Italien jedoch erst später spürbar. "Ab 2018 soll es nach derzeitiger Planung eine Direktverbindung von Frankfurt am Main nach Mailand geben", sagt die DB-Sprecherin.
Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel verbindet den Norden mit dem Süden. Die Strecke verläuft durch die Schweizer Alpen - von Erstfeld im Norden bis nach Bodio im südlichen Kanton Tessin. (dpa)