Kitzbühel. Drei schwere Stürze überschatten das 76. Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Sieger auf der Streif war nach 30 Rennfahrern der Italiener Peter Fill.

Der Südtiroler Peter Fill hat eine denkwürdige, von drei schweren Stürzen überschattete und nach 30 Startern abgebrochene Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. Der Skirennfahrer aus dem italienischen Team profitierte am Samstag vor allem von den Ausfällen der Top-Favoriten Aksel Lund Svindal und Hannes Reichelt, die auf der legendären Streif kurz vor Schluss an derselben Stelle zu Sturz kamen und ins Fangnetz krachten. Auf die Plätze zwei und drei fuhren die zwei Schweizer Beat Feuz (+0,37 Sekunden) und Carlo Janka (+0,65).

Streitberger mit schwerer Knieverletzung

Geprägt war das Rennen auf der legendären Streif von den Unfällen des norwegischen Weltcup-Spitzenreiters Svindal, Super-G-Weltmeister Reichelt und dessen österreichischem Teamkollegen Georg Streitberger. Die beiden ÖSV-Starter wurden mit dem Rettungshubschrauber von der Piste geflogen, Streitberger hat sich im rechten Knie das vordere Kreuzband und den Außenmeniskus gerissen.

Svindal wurde zunächst mit dem Schneemobil ins Tal gefahren, danach zu einer genaueren Untersuchung nach Innsbruck gebracht. Bei ihm bestand auch der Verdacht auf eine Knieverletzung. Zudem hatte Svindal eine blutige Nase.

Die drei Rennfahrer hatten an der gleichen Stelle kurz vor der Traverse die Kontrolle verloren und waren in die Netze geflogen. Aus Sicherheitsgründen brach Rennchef Markus Waldner die Abfahrt nach 30 Startern - die für die offizielle Wertung nötig sind - ab. Wegen schlechter Sicht war schon der Start des Hahnenkamm-Klassikers mehrmals verschoben und schließlich etwas nach unten verlegt worden.

Andreas Sander fährt in die Top 20

Andreas Sander fuhr nach den Rängen zehn im Super-G sowie 15 in der Kombination vom Vortag als 17. (+2,00 Sekunden) wieder in die Top 20. "Den Platz nehme ich mit", sagte er im Ziel und betonte: "Nach den ganzen Stürzen ist mir das echt egal. Danach war ich so schockiert, dass ich nur gehofft habe, dass es voll glücklich über die Bühne geht." DSV-Teamkollege Klaus Brandner musste wegen des Abbruchs auf seinen Start in Kitzbühel verzichten.

Den wichtigsten Sieg seiner Karriere feierte indes Fill, der erst zum zweiten Mal überhaupt ganz oben auf dem Podest stand. "Heute war mein 301. Weltcup-Rennen, und mein Sohn wird heute zwei Jahre alt", erzählte der Routinier und gratulierte seinem Sprössling öffentlich. (dpa)