Berlin. Mit Kopfschütteln reagierte die CSU auf die 24-Stunden-Kita. Aber die Schwesterpartei CDU unterstützt die Pläne von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD).
Trotz Kritik aus der CSU-Spitze stößt die geplante Förderung von 24-Stunden-Kitas in der Unions-Bundestagsfraktion auf ein positives Echo. "Wir brauchen auch Angebote für Eltern, die im Schichtdienst arbeiten müssen und keine andere Betreuungsmöglichkeit haben", sagte die Vize-Fraktionsvorsitzende Nadine Schön (CDU). Es könne zwar nicht um ein flächendeckendes Angebot gehen - doch Bedarf bestehe vor allem in den so genannten Randzeiten - also am frühen Morgen und am späten Abend.
CSU lehnt Schwesigs Kita-Pläne ab
Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte am Wochenende ein Förderprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro angekündigt. Damit soll die Kinderbetreuung in den Abend- und Nachtstunden weiter ausgebaut werden. Das Ministerium will rund 300 Projekte mit dem Geld fördern. Beim christsozialen Koalitionspartner aus Bayern stieß dies jedoch auf wenig Gegenliebe. In einer ersten Reaktion sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: "Staatlich verordnete 24-Stunden-Kitas - da schütteln alle mit dem Kopf."
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Schön sprach hingegen von einer "gemeinsame Initiative der Koalition" und erinnerte die CSU an das gemeinsame Wahlprogramm aus dem Jahr 2013: Dort machen sich die Schwesterparteien dafür stark, "24-Stunden-Kitas und andere flexible Betreuungsangebote einzurichten". Auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag wird als Ziel eine "Ganztagsbetreuung in Kindertageseinrichtungen" ausgegeben.
Schon jetzt viele Anfragen
Nach den Plänen des Familienministeriums soll bereits im Herbst das so genannte Interessenbekundungsverfahren starten, bei dem sich die Kita-Träger um Geld aus dem Fördertopf bemühen können. Das Interesse scheint groß zu sein. Schon jetzt gebe es "etliche Anfragen", sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin.
Kindergärten mit verlängerten Öffnungszeiten gibt es bereits einige. Im vergangenen Jahr hatte Schwesig eine 24-Stunden-Kita in Schwerin eröffnet. Doch nicht überall werden solche Angebote von den Eltern auch angenommen. So hat etwa eine Berliner Kita den Übernachtungsbetrieb wieder eingestellt. Nach Angaben des Betreibers hat sich das Angebot nicht gerechnet. (dpa)