Berlin. Jahrelang wurde um das Erinnerungswerk gerungen, jetzt steht dem Freiheits- und Einheitsdenkmal offenbar nichts mehr im Weg. Pünktlich zum 25. Jahrestag des Mauerfalls einigen sich der Bund und Berlin.

Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin kann gebaut werden. Der Bund und das Land Berlin haben sich über die noch offenen technischen Streitpunkte geeinigt, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwoch vor dem Bundestagskulturausschuss erklärte. Das Denkmal auf dem Schlossplatz in Form einer begehbaren Schale soll noch in dieser Legislaturperiode - also bis 2017 - realisiert werden.

Geklärt seien vor allem die Fragen zu Naturschutz, Barrierefreiheit und der Sanierung des historischen Denkmalssockels aus dem 19. Jahrhundert. Als Erinnerung an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren entstehe "ein Denkmal in der Mitte der Hauptstadt, das kein Mahnmal ist", sagte Grütters.

Gigantische Wippe

Für das Denkmal hatten Johannes Milla (Stuttgart) und die Choreographin Sasha Waltz (Berlin) eine gigantische Wippe entworfen, die von den Besuchern sanft in Bewegung gesetzt werden kann. Waltz war wegen Differenzen aus dem Projekt ausgestiegen. Der Entwurf wurde dann von Milla und Sebastian Letz weiterentwickelt.

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2007 hatte der Bundestag den Bau beschlossen. Das Denkmal mit den Schlüsselsätzen "Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk" wird an der "Schlossfreiheit" zwischen der Spree und dem rekonstruierten Berliner Stadtschloss auf dem Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals stehen. Die Wippe soll Platz für mehrere Hundert Menschen bieten.

Planung verzögerte sich nach Mosaik-Fund

Ursprünglich sollte das Denkmal schon 2013 oder 2014 stehen. Zuletzt planten die Verantwortlichen eine Eröffnung zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2015. Doch die Planung verzögerte sich nach dem Fund eines wilhelminischen Mosaiks. Später sorgten Forderungen nach einem besseren Behindertenzugang und das Vorkommen seltener Wasserfledermäuse im Sockel für weiteren Aufschub.

In Leipzig hatte der Stadtrat im Sommer das dort geplante Einheitsdenkmal nach quälenden Debatten vorerst ganz auf Eis gelegt. (dpa)