Hemer/Düsseldorf. Der Badarmaturenhersteller Grohe mit großem Werk in Hemer meldete zuletzt Gewinneinbrüche. Nun verlässt Vorstand Jonas Brennwald das Unternehmen.
Der Gewinneinbruch des Badarmaturen-Herstellers Grohe fordert das erste prominente Opfer: Der Weltmarktführer, der dem japanischen Baustoff-Konzern Lixil gehört, und sein Co-Vorstand (CEO) Jonas Brennwald, gehen getrennte Wege. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage dieser Zeitung.
Lixil, das Grohe im Jahr 2013 für drei Milliarden Euro übernommen hatte, hatte jüngst für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Gewinnrückgang gemeldet. Insbesondere der Sektor Wasser (Lixil Water Technology), zu dem auch Grohe zählt, litt mit einem Umsatzminus von 5,6 Prozent unter der lähmenden Konjunktur. Die Lixil-Aktie verlor im Jahresvergleich rund 50 Prozent an Wert. Für das Werk in Hemer hatte Grohe kürzlich Kurzarbeit angemeldet.
Jonas Brennwald stieg im Jahr 2012 bei Grohe ein. Er verantwortete mehrere Vertriebsregionen, bevor er zum Chief Sales Officer aufstieg. Vor seiner Grohe-Zeit war er unter anderem für Mars, Ecolab, Goodyear Dunlop und Dorman tätig. Bei Grohe rückte er Anfang 2020 neben Thomas Fuhr in das Vorstandsteam auf und verantworte bei Lixil auch die Region Europa, Mittlerer Osten und Nordafrika (EMENA). Fuhr verließ das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr.
Grohe teilte am Freitag mit, Brennwald habe selbst entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Seine Aufgaben übernimmt nun ein Mann, der den Japanern noch näher steht, nämlich Brennwalds Vorgesetzter: Bijoy Mohan soll neben seiner Rolle als Geschäftsführer von Lixil International gleichzeitig interimistisch die Region EMENA verantworten.
„Ich möchte Jonas Brennwald für all seine Erfolge für das Unternehmen und die Marke Grohe in den letzten zwölf Jahren danken. Er war maßgeblich an der Entwicklung unserer endverbraucherorientierten Go-to-Market-Strategie beteiligt, die in unserer Branche einmalig ist und ein klares Bekenntnis an unsere Geschäftspartner darstellt“, sagte Mohan einer Pressemitteilung zufolge. Eine Begründung der Personalentscheidung wurde nicht genannt. Aus dem Unternehmen ist zu hören, dass selbst das Management von ihr überrascht wurde.