Washington/Berlin. In den USA fürchtet man Manipulationen bei Autos mit chinesischer oder russischen IT-Technik. Nun reagiert das Handelsministerium.
Die US-Regierung will in den USA den Verkauf von Autos mit einer bestimmten IT-Technologie aus China und Russland verbieten. Laut dem US-Handelsministerium soll das Verbot aus Gründen der nationalen Sicherheit erlassen werden. Demnach geht es um Systeme zu Fahrzeugvernetzung und zum autonomen Fahren.
Wie die Ministeriumsabteilung für Industrie und Sicherheit in einer Stellungnahme schreibt, ist es mit einem „böswilligen Zugriff auf diese Systeme“ möglich, in den USA sensibelste Daten abzugreifen. Dies könne es ermöglichen, „Autos auf amerikanischen Straßen aus der Ferne zu manipulieren“.
„Autos sind heutzutage mit Kameras, Mikrofonen, GPS-Systemen und anderen Technologien ausgestattet, die mit dem Internet verbunden sind“, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo. „Es ist leicht vorstellbar, wie ausländische Akteure das missbrauchen könnten.“ Ein Regierungsvertreter wies darauf hin, dass die USA derzeit zwar nicht stark von den betroffenen Technologien – insbesondere aus China – abhängig seien, dies sich jedoch in Zukunft ändern könne, wenn keine präventiven Maßnahmen ergriffen würden.
Das Handelsministerium gab zunächst nicht an, welche Hersteller oder Modelle von dem Verbot betroffen sein werden. Die neue Regelung würde allerdings für alle Fahrzeuge gelten, die auf öffentlichen Straßen genutzt werden, einschließlich Autos, Lastwagen und Bussen. Ausgenommen wären Fahrzeuge, die nicht für den Straßenverkehr bestimmt sind, wie landwirtschaftliche oder Bergbaufahrzeuge. China hatte angesichts von Berichten über das geplante Verbot die US-Regierung davor gewarnt, „diskriminierende Maßnahmen“ gegen seine Unternehmen zu ergreifen.
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Auswirkungen auch auf deutsche Autobauer
Neben amerikanischen müssten mit der neuen Regelung auch deutsche und andere internationale Automobilhersteller ihre Lieferketten gegebenenfalls an die neuen Vorgaben anpassen. Eine Regierungsvertreterin betonte auf Nachfrage, dass man eng mit der Industrie zusammenarbeite, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Konkret sieht das Regelwerk vor, dass Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2027, die mit bestimmten Softwarekomponenten ausgestattet sind, verboten werden. Für Hardware ist ein Verbot ab Modelljahr 2030 vorgesehen. Um den Übergang zu erleichtern, soll es eine gestaffelte Umsetzung geben: Während für Software eine einjährige Übergangsfrist angepeilt ist, da diese nur selten in Fahrzeugen vorkommt, ist die Lage nach US-Angaben bei Hardware komplexer. „Die Lieferketten für Hardwarekomponenten im Bereich der Fahrzeugvernetzung sind stärker mit chinesischen Zulieferern verbunden“, sagte ein Regierungsvertreter. „Deshalb haben wir eine vierjährige Übergangsfrist für den Wechsel zu alternativen Lieferanten eingeräumt.“
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