Essen. Verdi will eine Woche lang Läden und Lager von Rewe bestreiken. Protestaktion am Dienstag, 5. März, in Gelsenkirchen geplant.

Im Konflikt um die seit fast einem Jahr stockenden Tarifverhandlungen im nordrhein-westfälischen Handel will sich die Gewerkschaft Verdi diese Woche den Kölner Handelsriesen Rewe vorknöpfen. Nach Angaben der Verhandlungsführerin für den Einzelhandel sowie den Groß- und Außenhandel, Henrike Eickholt, blockiere Rewe „nachhaltige und tabellenwirksame Tarifabschlüsse“ für die Beschäftigten. „Aus diesem Grund haben wir nun bundesweit eine Rewe Aktions- und Streikwoche gestartet. Mehrere tausend Beschäftigte werden allein in dieser Woche in NRW zum Streik aufgerufen und die Rewe-Filialen mit ihren Besuchen beglücken. Wir geben keine Ruhe und kämpfen weiter für nachhaltige Erhöhungen. Die bisherigen Aktionen zeigen, dass es eine hohe Solidarität in der Bevölkerung gibt“, sagt Eickholt.

Vor zahlreichen Rewe-Filialen will Verdi Kundinnen und Kunden mit der Aktion ‚Mein Herz schlägt für die Beschäftigten im Handel‘ um Unterstützung im nicht enden wollenden Tarifkonflikt bitten. Per QR-Code bestehe laut Verdi die Möglichkeit, sich unterstützend per Mail an den Verhandlungsführer der Arbeitgeber zu wenden. Darüber hinaus sind erneut landesweit Beschäftigte im Einzel-, Groß- und Außenhandel zu Streiks aufgerufen.

Verdi protestiert in Gelsenkirchen

Um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen, wollen am Dienstag, 5. März, um 8.30 Uhr Streikdelegationen aus allen NRW-Regionen zum Gebäude des Arbeitgeberverbands des Groß- und Außenhandels an der Zeppelinstraße 51 in Gelsenkirchen ziehen. Nach Verdi-Angaben sollen dort zu diesem Zeitpunkt Managerinnen und Manager zum Thema Wertschätzung qualifiziert und geschult werden. Die Vorlage greift die Gewerkschaft dankbar auf. „Die wichtigste Grundlage für Wertschätzung“, sagt Henrike Eickholt, „ist die Zahlung tarifvertraglich geregelter, nachhaltiger Entgelte, die nicht nur zum Überleben, sondern auch zum Leben reichen.“ Bislang liege aber kein Tarifangebot der Arbeitgeberseite vor.

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro. Im Groß- und Außenhandel NRW fordert Verdi eine Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.

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