Essen. Bei Thyssenkrupp ist Martina Merz vorzeitig als Chefin ausgeschieden. Ihr Gehalt im Geschäftsjahr 2022/23 ist dennoch spürbar gestiegen.

Die im Frühjahr ausgeschiedene Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hat im zurückliegenden Geschäftsjahr eine Gehaltssteigerung erhalten. Wie aus dem Geschäftsbericht für 2022/23 hervorgeht, lag die Gesamtvergütung für Martina Merz bei 2,948 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 2,593 Millionen Euro.

Zur Einordnung: Der Vertrag von Martina Merz war Unternehmensangaben zufolge zum 31. Mai 2023 aufgelöst worden. Im zurückliegenden Geschäftsjahr führte sie den Konzern also lediglich acht Monate lang. Beim Rückzug von Merz hatte das Unternehmen erklärt, dass die Managerin auf eine Abfindung verzichte.

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Martina Merz war vor ihrem Wechsel in den Thyssenkrupp-Vorstand die Aufsichtsratsvorsitzende des Essener Stahl- und Industriegüterkonzerns. Seit Oktober 2019 führte die Managerin den Vorstand.

Ihr Nachfolger Miguel López erhielt zum Start einen Drei-Jahres-Vertrag. Die Gesamtvergütung von López im Geschäftsjahr 2022/23 liegt bei 931.000 Euro, wie Thyssenkrupp im nun veröffentlichten Geschäftsbericht erklärt. Der frühere Siemens-Manager ist allerdings erst ab Juni für den Essener Industriekonzern tätig. Da bei Thyssenkrupp das Geschäftsjahr traditionell im September endet, handelt es sich also um die Bezahlung für vier Monate.

Zahlungen auch an ehemalige Thyssenkrupp-Vorstandsmitglieder

Insgesamt hat Thyssenkrupp einen dreiköpfigen Vorstand. Personalvorstand Oliver Burkhard erhielt im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Angaben des Unternehmens 1,76 Millionen Euro (Vorjahr: 2,36 Millionen Euro). Beim scheidenden Thyssenkrupp-Finanzchef Klaus Keysberg gibt es eine kräftige Steigerung auf 2,53 Millionen Euro – nach 1,57 Millionen Euro im Vorjahr.

Im Vergütungsbericht weist Thyssenkrupp abermals Zahlungen an frühere Vorstandsmitglieder des Konzerns aus. Den Angaben zufolge erhielt der frühere Finanzchef Johannes Dietsch, der bereits im Jahr 2020 ausgeschieden war, 557.000 Euro im Geschäftsjahr 2022/23 (Vorjahr: 820.000 Euro). An das ehemalige Vorstandsmitglied Donatus Kaufmann flossen laut Unternehmen 1,846 Millionen Euro (Vorjahr 1,113 Millionen Euro).

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