Wesel. Bunte Mischung im Stadtentwicklungs-Ausschuss: von der Lippebrücke über Baumpflanzungen und einen Blühstreifen bis hin zur Walsumbahn.
Während die Arbeiten an der Südumgehung unter anderem mit der dafür nötigen Verfüllung des alten Lippearms zügig weitergehen, macht sich die CDU Gedanken um den Bestand der Lippebrücke im Zuge der Bundesstraße 58. Hält sie den Belastungen weiter stand oder muss das Bauwerk aus dem Jahr 1952 gar saniert werden und droht dann eine Vollsperrung?
Diese Frage wurde jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit beantwortet. Schließlich hat sich der Lkw-Verkehr an dieser Stelle deutlich erhöht, seit die maroden Autobahnbrücken der A1 und A40 gesperrt beziehungsweise mit einer Gewichtskontrolle versehen wurden. Hinzu kommt die Baustelle auf der A42, die den Schwerlastverkehr Richtung Wesel verschiebt.
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Die Stadtverwaltung teilt mit, dass in die Plattenbalkenbrücke in den vergangenen Jahren bereits über eine Million Euro investiert wurde. Zudem betreibe der Landesbetrieb Straßen NRW ein so genanntes Monitoring, um frühzeitig etwaige Schäden zu erkennen. Und: Wegen des stark gestiegenen Lkw-Verkehrs sollen die Prüfungsintervalle verkürzt werden. Damit könne plötzlichen und unerwarteten Verkehrseinschränkungen vorgebeugt werden, heißt es. Bis zur Inbetriebnahme der Südumgehung (B58n) sei die Lippebrücke nutzbar.
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2025, wenn die Südumgehung komplett fertig sein soll, werde der Verkehr auf der Schillstraße deutlich auf rund 28 Prozent reduziert. Die von der CDU angedachte Teilfreigabe der neuen Umgehung bis zur Willy-Brandt-Straße (B8) setze voraus, dass alle dort nötigen Bauwerke fertig seien. Und das wiederum seit nicht vor Anfang 2024 zu schaffen. Eine endgültige Entscheidung über eine solche Teilinbetriebnahme soll im Sommer 2024 fallen.
Reaktivierung der Walsumbahn
Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder, dass die Stadtverwaltung sich beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) dafür einsetzt, die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Walsumbahn bis Wesel in Auftrag zu geben. Für mögliche Kosten stehen rund 10.000 Euro bereit. Auch soll geprüft werden, ob es Fördermittel für den Schienenpersonennahverkehr gibt.
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Zudem wurde für eine Blühfläche am Auesee gestimmt, die im Frühjahr am südwestlichen Uferweg in einer Breite von sechs Metern angelegt werden soll. Bislang befindet sich hier Grünland für die Heuernte. Dabei werden erneut Saatgutmischungen und Bepflanzungen getestet. Ziel ist es, die ökologisch sinnvollste und möglichst pflegearme Variante zu ermitteln. Herrichtung und Pflege auf dem neuen Areal kosten im ersten Jahr 10.000 Euro, die jährliche Unterhaltung wird mit 1500 Euro angesetzt.
SPD und CDU möchten gemäß ihren Anträgen neue Bäume für den Klimaschutz in Wesel pflanzen. Dabei ist es problematisch geeignete Flächen dafür zu finden, wie Ludger Hovest (SPD) zu bedenken gab. Denn längst gebe es bei Wesel-Marketing eine Warteliste von Weselern, die einen Baum im Ereigniswald pflanzen möchten. Doch die Flächen sind voll, neue noch nicht gefunden. Hovest hat allerdings einen Vorschlag: In Lippedorf gehört der Stadt ein Grundstück, das sich anbieten würde. Ähnlich sehe es an der Obrighovener Straße auf dem Weg zum Spargelhof Heinen aus. Dort werde der Bereich momentan noch landwirtschaftlich genutzt. In der nächsten Sitzung erwartet der Sozialdemokrat, dass sich die Verwaltung zu den Flächen äußert.
Thema Lichtverschmutzung
Der Ausschuss befasste sich auch mit der Lichtverschmutzung. Dabei geht es um die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, so dass Sterne nicht mehr gut beobachtet werden können. Der jährliche Zuwachs an Lichtverschmutzung liegt in Deutschland bei sechs Prozent.
Kommunen können etwa durch sparsame Beleuchtung einen positiven Beitrag leisten.