Hünxe. Das Otto-Pankok-Museum öffnete am Tag der Gärten und Parks seine Türen. Das erlebten die Besucher beim Blick hinter die Kulissen.

Zum Naturparktag öffnete das Otto-Pankok-Museum seine Türen und bot den Besuchern ein großes Angebot an Aktivitäten auf dem Gut Esselt, dem letzten Wohnort der Künstlerfamilie Pankok. Am „Tag der Gärten und Parks“ konnte man in die Natur eintauchen, die Kunstwerke der Pankoks bestaunen oder einfach das gute Wetter bei Kaffee und Kuchen genießen.

Empfangen wurden die Besucherinnen und Besucher von Willi Roderburg-Bastian und Elisabeth Vriesen-Siemen, die Flyer austeilten und über eine neue App informierten. Sie führt interessierte Jugendliche über den nahegelegenen Waldpfad um das Gut Esselt herum und lässt sie auf spielerische Art und Weise die Natur erkunden. Wer dem Pfad bis zum Ende folgte traf dort auf Gotthard Boelitz und seine zwei Bienenstöcke. Der Hobbyimker informierte über die nützlichen Insekten und erklärte beispielsweise den richtigen Umgang bei einem Bienenstich: Man solle nicht den „Pinzettengriff“ verwenden, sondern den Stachel mit dem Daumennagel wegstreichen, um so die Freisetzung weiteren Gifts zu vermeiden.

Zu den vielen anderen Aktivitäten auf dem Gut gehörten eine Schatzsuche für die Kleineren und eine Druckaktion zum Mitmachen, bei der Besucherinnen und Besucher in der alten Druckwerkstatt des Künstlers seine Methoden kennenlernen und mit anpacken konnten. Außerdem wurde aus Pflanzen Farbe hergestellt, mit der man selbst künstlerisch tätig werden konnte. Aus der Nachbarschaft wurden mehrere Esel gebracht, die für gemeinsame Spaziergänge zur Verfügung standen. Ein besonderes Highlight war der Collagen-Workshop von Künstlerin Christa Maria Prein. Sie nutzt viele verschiedene Materialien und Motive, die mit der Familie Pankok und dem Museum verbunden sind und erstellt so aus Broschüren, Drucks und Bildern neue Kunstwerke.

Kreativ werden konnten die Besucher beim Naturparktag.
Kreativ werden konnten die Besucher beim Naturparktag. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Frühlingserwachen und private Einblicke

Natürlich sorgte auch das Otto-Pankok-Museum selbst für Staunen. In der neuen Ausstellung „Frühlingserwachen“ fand sich, passend zum „Tag der Gärten und Parks“, ein starker Bezug zur Pflanzenwelt. Otto Pankoks Tochter Eva war ebenfalls künstlerisch begabt, fokussierte sich aber auf bunte Gemälde in Öl, anstelle der Zeichnungen in schwarz und weiß ihres Vaters. Ihre Werke waren im Wohnhaus der Familie ausgestellt, das auch für Besucherinnen und Besucher geöffnet wurde. Mit vielen originalen Möbelstücken und Dekorationselementen versetzte einen das Haus, das 1730 gebaut wurde, in die letzten Jahre des berühmten Künstlers.

Mit dabei war auch ein Infomobil des Naturparks Hohe Mark, immerhin ist das Otto-Pankok-Museum ein Naturparkhaus, das direkt am Hohe Mark Steig liegt. Sabine Hauke von der Entwicklungsagentur Wirtschaft des Kreises Wesel gab hier einen Überblick über das breite Angebot im Kreis Wesel, wie den Hohe Mark Steig selbst und die Hohe Mark Radroute. Im Gespräch mit Dagmar Beckmann, Geschäftsführerin des Naturparks Hohe Mark, erklärte sie, dass das Otto-Pankok-Museum ein „sehr schönes Bindeglied“ zwischen Kunst und Natur darstelle. Daher habe das Museum einen ganz besonderen Platz im Naturpark Hohe Mark.

Der „Tag der Gärten und Parks“ sei ein voller Erfolg, wie die ehemalige Museumsleiterin Annette Burger betonte. Sie ist im Vorstand der Otto-Pankok-Gesellschaft und der Otto-Pankok Stiftung, hat den Tag in Zusammenarbeit mit diesen organisiert. Besonders freute sie sich über die Hilfe der über 30 Freiwilligen, die Kaffee und Kuchen verkauften, die Stationen organisierten und das Ganze überhaupt erst ermöglicht hatten: „Die Leute sind wirklich alle mit Herzblut dabei.“

Otto-Pankok-Museum: Die Öffnungszeiten

Das Otto-Pankok-Museum öffnet im Frühling und Sommer immer mittwochs bis sonntags, zwischen 11 und 18 Uhr. Haus Esselt, das ehemalige Wohnhaus der Künstlerfamilie, kann immer freitags, 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Bis zum 21. Juni bleibt das Museum wegen Ausstellungswechsels geschlossen. Ab Samstag, 22. Juni, wird hier die Ausstellung „‚Die Passion‘ in Zeiten des Widerstandes“ gezeigt. Sie ist als Dialog konzipiert, in dem deutsche und ukrainische Künstler der klassischen Moderne und der Gegenwart aufeinandertreffen.