Schermbeck. Nach dem Grundsatzbeschluss für den Neubau der Grundschule an der Weseler Straße geht es in der Politik jetzt um die Ausgestaltung der neuen Mensa.

Wie und was sollen die künftigen Grundschulkinder in welcher Umgebung essen? Mit dieser Frage - zumindest erst einmal im Grundsatz - muss sich jetzt die Schermbecker Politik auseinandersetzen. Nach dem Grundsatzbeschluss zum kompletten Neubau der Grundschule neben dem alten Standort an der Weseler Straße geht es nun an die Ausgestaltung. Dazu gehört in Zeiten des offenen Ganztags nicht mehr die prinzipielle Frage nach einer Mensa - die ist mittlerweile hinlänglich beantwortet. Wohl aber die Frage nach der Ausstattung.

Die Gemeinde Schermbeck hat da auf jeden Fall eine eindeutige Präferenz. Sie möchte gerne eine „Frischküche, in der das Essen vor Ort mit möglichst regionalen Produkten zubereitet werden soll“, wie es in der Beschlussvorlage für den Ausschuss für Kultur, Schule, Sport und Soziales heißt, der am Mittwoch, 12. Juni, um 16 Uhr im Ratssaal tagt. Dahinter steht der Gedanke, dass eine moderne Grundschule mehr ist als ein Klassenzimmer, wie es die älteren Generationen noch kennen.

Schermbecker Schule soll nicht nur zum Lernen da sein

Dieser Ansatz, dass die Schule nicht nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensort sein will, soll sich auch in der neuen Mensa widerspiegeln. Das wurde bereits bei der Diskussion um das Raumprogramm der Grundschule deutlich. Hier stellte sich schnell heraus, „wie hoch die kommunikative und kulturstiftende Funktion des Essens ist.“ Daraus folgte, dass die Mensa nicht nur dafür da ist, die künftigen Grundschulkinder satt zu bekommen, sondern auch ein Teil des pädagogischen Konzepts werden muss. Dazu gehört auch, nicht nur zu essen, sondern auch mal selbst mit Hand anzulegen.

Denn auch so lernen Kindern einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, der ihnen im späteren Leben nützlich ist. Denn das Essen der künftigen Grundschulkinder soll nicht nur lecker, sondern auch gesund sein, was wiederum Auswirkung auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit hat. Dazu kommt in einer landwirtschaftlichen Gemeinde wie Schermbeck auch der Bezug zu den regionalen Landwirten als Lebensmittelerzeugern. Nicht zu unterschätzen dabei ist der soziale Aspekt. Auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien soll in der neuen Mensa ein gutes Essen angeboten.

Andere Mensavarianten haben die Schermbecker Verwaltung nicht überzeugt

Deshalb hat die Gemeinde die anderen gängigen Verpflegungssysteme für Schulmensen zumindest bezüglich des Raumsystems erst einmal ausgeschlossen. Diese Lösung, argumentiert die Verwaltung mit Blick auf bisherige Wirtschaftlichkeitsprüfungen, wiese darauf hin, dass die Frischeküche die sowohl wirtschaftlichste als auch qualitativ beste Lösung sein kann. Da die Mensa allerdings erst ab September 2027 in Betrieb gehen soll und niemand weiß, wie sich Lebensmittel-, Personal- und Dienstleistungskosten entwickeln, sei diese Aussage lediglich eine Prognose.

Die drei anderen Mensavarianten

Neben der Frischküche gibt drei weitere gängige Varianten für Schulmensen: die Warmverpflegung (das Essen wird gekocht und warm angeliefert), das Tiefkühlkostsystem (das Essen wird gekocht, eingefroren und bei Bedarf auf 70 Grad erhitzt) und das Kühlkostsystem (das Essen wird auf unter vier Grad gekühlt und bei Bedarf wieder erhitzt). Alle drei haben die Schermbecker Gemeindeverwaltung nicht überzeugt, auch wenn diese Systeme wesentlich weniger Platz als die jetzt veranschlagten 135 Quadratmeter für die Mensa benötigen. (auf)

Eine andere vorteilhafte Variante, sagt die Verwaltung, dränge sich aber auch nicht auch. Deshalb bevorzugt die Verwaltung die große Lösung, mit der sich Schermbeck alle Möglichkeiten offen hält, ohne sich zum jetzigen Zeitpunkt schon auf System endgültig festzulegen.