Schermbeck. In Schermbeck gibt es jetzt den neu eröffneten Archehof Lühlerheide. Mit dem Projekt sollen verschiedene Ziele erreicht werden.

Mit einem großen Hoffest ist in Schermbeck die Einrichtung des Archehofs Lühlerheide und die Inbetriebnahme des neuen Wohnheims Georg-Simon-Haus gefeiert worden. Die vollen Parkplätze zeigten das große Interesse in der Bevölkerung an der Einrichtung. Mitmachaktionen für Kinder, Informationsstände, musikalische Unterhaltung in verschiedenen Richtungen und Leckereien für den kleinen Hunger und Kaffeedurst – und das alles bei tollem Wetter – sorgten auf dem großen Gelände für unterhaltsame Stunden.

Die Bezirksregierung Düsseldorf bewilligte für den Archehof, der auf dem Gelände an der Marienthaler Straße entstanden ist, eine Förderung von 181.058 Euro. „Wir unterstützen hiermit ein ganz besonderes soziales Engagement“, betonte Regierungspräsident Thomas Schürmann bei der Feierstunde. Das Projekt umfasst die Einrichtung von Tierkoppeln, die Umgestaltung einer Scheune zu einem Mutterkuhstall, ein pädagogisches Hofkonzept und Marketingmaßnahmen. Dies ermöglicht nicht nur die Erhaltung gefährdeter alter Haustierrassen, wie zum Beispiel das Glanrind, Poitou-Esel oder die Thüringer Waldziege, sondern schafft zudem ein neues Freizeitangebot für Kinder und Familien.

Durch die Transformation des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs zu einem Archehof mit verschiedenen Nutztieren sollen psychisch kranke Heimbewohner zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten und therapeutisch unterstützt werden. Zudem wird ein außerschulischer Lernort geschaffen und die Öffnung für Besucher angestrebt. „Die Förderung des Archehofs Lühlerheide markiert einen bedeutenden Meilenstein in unserer Region“, sagte der Regierungspräsident.

Schermbeck: Große Investitionen in den Archehof

Andreas Zimmermann von der LVR-Wohnungslosenhilfe wies in seiner Ansprache darauf hin, dass es das Ziel sei, Betroffene so zu unterstützen, dass sie möglichst schnell wieder ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden. Er betonte die Notwendigkeit der stationären Hilfe, solange es nicht genügend bezahlbaren Wohnraum gebe. Und: „Ist die Miete nur einen Euro im Monat zu hoch, werden, ohne mit der Wimper zu zucken 100 Euro am Tag für die stationäre Betreuung ausgegeben“. Das sei „volkswirtschaftlicher Blödsinn.“ Er bestärkte den Einrichtungsleiter des Lühlerheims, Theo Lemken, in seinem Bemühen, das Problem ganzheitlich zu betrachten und den hilfsbedürftigen Menschen einen Wohnraum zu gestalten, der helfe, Not zu lindern und den Weg zurück in ein geordnetes Leben zu finden.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher sind bei der Eröffnung des Archehofs dabei gewesen.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher sind bei der Eröffnung des Archehofs dabei gewesen. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Kreisdirektor Ralf Berensmeier würdigte den Einsatz der Arbeitskräfte und bezeichnete den Ort als ein Kleinod für Menschen, deren Würde nur zu oft übersehen werde. Er sagte unter anderem: „Die Wohnungslosenhilfe ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und keine leichte Aufgabe.“ Entscheidend sei hier im Haus der Respekt für die Menschen, die hier ein Zuhause, Geborgenheit und Freundschaften gefunden haben. Friedrich-Wilhelm Häfemeier, Vorsitzender der Lühlerheim-Stiftung, berichtete von einem Investitionsvolumen von knapp fünf Millionen Euro, das in das Projekt investiert wurde und bedankte sich bei den Förderern.