Hünxe. Im Otto-Pankok-Museum in Drevenack startet bald der Betrieb eines neuen Bistrocafés. Die Informationen zum Angebot und den Öffnungszeiten im Überblick.

Erstmals öffnet am Sonntag, 5. Mai, das neue Bistrocafé Ehra im Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack. Angeboten werden zukünftig an allen Sonntagen regionale Kaffeespezialitäten und Kaltgetränke, alkoholfreie Fruchtseccos, saisonale Blechkuchen und belegte Bio-Brote aus der Bäckerei des Landhotels Voshövel, heißt es vom Museum.

Um 12 Uhr geht es am Eröffnungs-Sonntag los: Die ersten 50 Gäste erhalten kostenfrei ein Glas Crémant. Ab 13 Uhr lädt Museumsdirektorin Dagmar Schmengler zu einem geführten Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „Frühlingserwachen. Einladung nach Esselt“ ein. „Das Team Pankok freut sich auf Besuch von Groß und Klein“, wirbt Schmengler. Zunächst einmal wird das Café immer sonntags von 12 bis 16 Uhr öffnen, die Zeiten könnten aber auch noch ausgeweitet werden.

Otto-Pankok-Museum in Hünxe: Ein Café mit Hintergrund

Der Name des neuen Cafés hat einen besonderen Bezug zum Namensgeber des Museums: „Ehra oder Kind mit Ball“ ist ein Kunstwerk von Otto Pankok. „Ehra ist die populärste Plastik von Otto Pankok, ein Mahnmal gegen die Deportation. Der Ball des Mädchens symbolisiert die Weltkugel“, erläutert die Museumsdirektorin und ergänzt: „Wir haben insgesamt drei dieser Figuren bei uns im Museum. Vom Café aus hat man also einen guten Blick auf die Ehra.“

Dagmar Schmengler und Moritz Pankok stehen hinter einer der Ehra-Figuren im Otto-Pankok-Museum.
Dagmar Schmengler und Moritz Pankok stehen hinter einer der Ehra-Figuren im Otto-Pankok-Museum. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Otto Pankok beschäftigte sich ab den 1930er Jahren ausführlich mit dem Thema Sinti und Roma. Er schuf zahlreiche Bilder von Sinti- und Romakindern. Eines seiner Modelle war das Mädchen Ehra: Das Kind wurde während des Dritten Reiches im Düsseldorfer Lager am Höherweg in Lierenfeld interniert, wo die rund 200 Düsseldorfer Sinti und Roma festgehalten wurden.

Ehra wurde 1940 in ein Konzentrationslager deportiert. Obwohl gerade dieses Mädchen zu den wenigen Überlebenden dieser Haft gehörte, wurde ein Abguss der 1955 von Pankok geschaffenen Bronzefigur als Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma erstellt. Dieses Denkmal wurde am 52. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, am 27. Januar 1997, am Alten Hafen in der Nähe der Rheinuferpromenade in Düsseldorf aufgestellt. Seitdem dienen die Figur und ihre Umgebung als Ort für Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Getöteten.