Wesel. Das Carsharing-Angebot hat sich in der Stadt längst etabliert – und wird am Franz-Etzel-Platz noch aufgestockt. So funktioniert die Buchung.

Carsharing wird in Deutschland immer beliebter: Zu Beginn des Jahres 2022 wurden in Deutschland mehr als 3,39 Millionen Carsharing-Nutzer gezählt, im Januar diesen Jahres waren es schon rund 5,5 Millionen Fahrberechtigte. In vielen Städten hat sich das Carsharing-Angebot längst bewährt, auch Wesel spielt da im Konzert der Großen eine tragende Rolle. Vielleicht auch, weil das Thema schon vor zehn Jahren in den politischen Gremien diskutiert wurde - und dann im November 2015 an der Martinistraße das erste Fahrzeug stand, später dann am Berliner Tor ein zweites Fahrzeug hinzukam. Nun wird auch das bestehende Angebot am Bahnhof von derzeit zwei auf drei Autos erweitert.

„In Wesel hat sich das Angebot schon seit vielen Jahren etabliert“, betonte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp an der Station am Franz-Etzel-Platz. „Das Prinzip des Teilens hat derzeit ohnehin eine hohe Akzeptanz, da haben sich die Gesellschaft und hier vor allem die jungen Leute stark verändert. Das Auto nimmt als Statussymbol immer mehr ab.“ Vor diesem Hintergrund komme auch das Angebot des Autoteilens gerade recht, die Nutzer bleiben mobil, ohne ein eigenes Fahrzeug besitzen zu müssen.

Da sich in Wesel allerdings kein Vertragshändler mit Carsharing-Erfahrung fand und auch nicht mit einsteigen wollte, suchte die Wirtschaftsförderung nach Alternativen im Umkreis - und fand mit dem Autozentrum Ebber aus Bocholt einen Partner mit dem notwendigen Know-how. Seit nun achteinhalb Jahren sind die verschiedenen Ford-Modelle, inzwischen durchweg der Fiesta, auf den Straßen in Wesel und Umgebung unterwegs. Das Angebot basiert auf dem bundesweiten Carsharing-Netzwerk des Ford-Konzerns - in Wesel befinden sich die Stationen an der Martinistraße (Rathaus Wesel), an der Bismarckstraße (Berliner Tor) und nun verstärkt am Franz-Etzel-Platz (Bahnhof).

Bahnhof Wesel ist der beliebteste Standort in der Stadt

„Wir sind sehr zufrieden mit der Nutzung hier in Wesel - ansonsten würden wir am Bahnhof auch nicht ein drittes Fahrzeug dazu holen“, sagte Holger Vanderminde, Assistenz der Geschäftsleitung im Autozentrum Ebber und für das Carsharing verantwortlich. „Da werden wir gut gebucht - das ist der beliebteste Standort in Wesel.“ Das Angebot sei deshalb auch so attraktiv, weil der Nutzer keine laufenden Kosten habe. Nach einmaliger Anmeldung beim Autozentrum (49 Euro) zahle der Nutzer 5,50 Euro pro Stunde und 33 Cent pro Kilometer. Der Tagespreis beträgt 55 Euro, ab dem zweiten Tag sind nur noch 34 Euro fällig. Über eine Smartphone-App wird sichtbar, ob das Fahrzeug verfügbar ist. Mit einer Zugangskarte oder seinem Smartphone öffnet der Nutzer das Fahrzeug, Zündschlüssel und Tankkarte sind im Handschuhfach.

„Das Angebot passt auch perfekt in unser Mobilitätskonzept“, unterstrich Bürgermeisterin Westkamp. Es lasse sich perfekt mit dem öffentlichen Nahverkehr verbinden, leiste zudem auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Und auch Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf sieht die Entwicklung mehr als positiv: „Ohne die anderen Standort schlechtreden zu wollen - aber Wesel ist beim Carsharing in der Region schon weit vorn, hat die stärkste Nachfrage im Kreis. Und ist im Mobilitätskonzept der Zukunft fest verankert.“