Wesel. . Das Carsharing-Modell wird auch in Wesel angeboten und gut angenommen. Mit der Auslastung der drei Fahrzeuge ist das Autohaus Ebber zufrieden.

  • Das Teilen trägt auch zum Umweltschutz bei, weil Schadstoffe gespart werden
  • Jeden Monat, so der Anbieter, kommen drei bis sechs neue Nutzer, die sich im System anmelden
  • Wenn das Auto in 15 Prozent der Zeit genutzt wird, ist das Carsharing rentabel

Es ist wieder Badminton angesagt, die Vorfreude auf den Ausgleich zum Beruf ist riesig. Doch aktuell steht der Wagen in der Werkstatt. Und nun? Wieder auf Bus und Bahn vertrauen? Leider sind die Verbindungen ungünstig, die Halle liegt sehr ländlich und ist schwer mit Nahverkehrsmitteln zu erreichen. Eine Alternative in Wesel und Umgebung könnte das Konzept Carsharing sein.

Carsharing bedeutet, sich ein Auto zu teilen. In Wesel bietet das Ford Autozentrum Ebber aus Bocholt seit Mai 2015 dafür einen Ford Ka und zwei Fiesta an. Ein Auto steht am Bahnhof, eins in der Nähe der Sparkasse am Berliner-Tor-Platz, das dritte am Rathaus. Das Angebot wird inzwischen schon gut angenommen, berichtet Markus Fischer, zuständig für Carsharing im Autohaus. 40 Buchungen verzeichnete er zum Beispiel im Monat März. „Wir sind mit den Auslastungszahlen in Wesel sehr zufrieden“.

Das Angebot spricht sich immer weiter herum

Und es spricht sich offenbar immer weiter herum: In vier Städten bietet das Autozentrum Carsharing an, jeden Monat kommen drei bis sechs Neukunden hinzu, so Fischer. Wenn die Wagen etwa 15 Prozent der Zeit genutzt werden, gilt das Angebot als rentabel.

Die Autos können stundenweise gebucht werden. Der Endpreis, den der Nutzer am Ende zahlt, setzt sich aus einer Kilometerpauschale und einen festen Stundensatz für den jeweiligen Wagen zusammen. Während der Stundenpreis beim Ford Ka bei 2,30 Euro liegt, zahlen Kunden für den geräumigeren Fiesta fünf Euro pro Stunde.

Einmalige Registrierung

Zusätzlich kommen 19 Cent pro Kilometer dazu. So kann jeder Fahrer die Gesamtsumme vorab berechnen, Tanken ist in der Pauschale enthalten. Die etwa 20 Kilometer lange Fahrt von Wesel nach Hamminkeln und zurück mit dem Fiesta, der dafür eine Stunde ausgeliehen wird, kostet 8,80 Euro. Wenn die Leihdauer eine bestimmte Zeit überschreitet, gibt es Sondertarife, auch für die Nacht.

„Carsharing lohnt sich, wenn das eigene Auto nicht mehr als 5000 bis 7000 Kilometer im Jahr zurücklegt“, sagt Markus Fischer. Versicherung, Reparaturen und Benzin werden eingespart. Bevor das Auto ausgeliehen werden kann, muss der Nutzer sich in Bocholt beim Autozentrum registrieren lassen und zahlt dafür eine Gebühr, aktuell 49 Euro. Es gibt aber laut Fischer auch immer wieder Schnupperangebote. Für die Gebühr erhält der Neukunde eine Kundenkarte und Zugang zum Buchungssystem, via Internet oder App kann dieser dann die Autos leihen.

Die Lesegerät ist an der Windschutzscheibe

Sobald ein Auto für einen bestimmten Zeitraum gebucht ist, kann der Fahrer dieses vor Ort mit der Kundenkarte oder dem Handy öffnen. An der Windschutzscheibe ist ein Lesegerät installiert, die Kundenkarte muss eingelesen werden, dann kann der Fahrer einsteigen, im Auto liegt der Schlüssel. Pünktlich muss das Auto wieder an der Station geparkt werden.

Neben dem stationsbasierten Carsharing, bei dem im voraus gut geplant werden kann, gibt es das Free-Floating, das sich laut Fischer in Deutschland bisher nicht so durchsetzt.

Bisher bietet Ebber zwölf Autos in vier Städten

Bei diesem Typ kann das Auto irgendwo abgestellt und muss nicht mehr zum Startpunkt zurückgebracht werden. Mithilfe von GPS können die Autos immer wieder geortet werden. Durch die Flexibilität ist es allerdings teurer. Es eignet sich für spontane Fahrten und ist bislang nur in Großstädten wie Köln oder Berlin verbreitet.

„Auch für die Umwelt ist Carsharing eine schöne Sache und kann die Feinstaubbelastung reduzieren“, so Markus Fischer. Das Autozentrum Ebber betreibt Carsharing in Bocholt, Borken, Kleve und Wesel mit insgesamt zwölf Autos. Nicht nur für den Sport, sondern auch für Einkäufe oder andere feste Termine kann Carsharing eine Alternative darstellen. Oder sogar als alleiniges Verkehrsmittel.