Wesel. Der Weseler Rüstem Akbaba (39) ist an Blutkrebs erkrankt. Um zu helfen, veranstaltet sein Verein SuS Wesel am Sonntag eine Typisierungsaktion.
- Rüstem Akbaba (39) aus Wesel ist an Blutkrebs erkrankt.
- Der dreifache Vater braucht dringend einen Stammzellenspender.
- Sein Fußballverein SuS Wesel veranstaltet deshalb am Sonntag eine große Typisierungsaktion.
Die schicksalhafte Diagnose erreicht Rüstem Akbaba auf dem Fußballplatz. Während des Trainings mit seiner Jugendmannschaft klingelt sein Handy – dran ist seine Ärztin. Und dieses Telefonat stellt das Leben des 39-Jährigen und seiner Familie auf den Kopf: Der Weseler ist an Blutkrebs erkrankt. Wenige Tage später beginnt die Chemotherapie im Universitätsklinikum in Düsseldorf.
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Doch um wieder gesund zu werden, ist der Familienvater auf eine Stammzellenspende angewiesen. Sein Verein SuS Wesel hat deswegen zusammen mit der DKMS eine große Registrierungsaktion organisiert. Am Sonntag, 5. Mai, ist jeder, der helfen will, dazu aufgerufen, sich an der Tennishalle des Vereins an der Ackerstraße 246 als Spender registrieren zu lassen. Die Aktion läuft an diesem Tag von 12 bis 16 Uhr.
Typisierungsaktion: SuS Wesel appelliert an Vereine
„Der ganze Verein und die Familie stehen unter Schock“, erzählt Jugendleiter Schahin Dietrich Sharif Pakdaman im Gespräch mit der Redaktion. Ende März sei Akbaba krank geworden, erst habe er gedacht, es handelt sich bloß um eine Grippe. Bis dann nach den Untersuchungen feststand, dass es sich um Blutkrebs handelt. Besonders tragisch: Erst Anfang des Jahres verstarb ein 41 Jahre alter Trainer des Vereins an einer Krebserkrankung. „Damals gab es keine Möglichkeit zu helfen, deswegen haben wir jetzt gesagt, dass wir als Verein unbedingt etwas machen müssen, um ihm und seiner Familie in dieser schweren Zeit beizustehen und zu helfen“, sagt Sharif Pakdaman. Der SuS nahm deshalb Kontakt zur DKMS, um einen geeigneten Spender zu finden.
Das ist die DKMS
Nach Angaben der DKMS erhält in Deutschland alle 12 Minuten ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten und Patientinnen können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und mit der Suche nach geeigneten Spenderinnen und Spendern beginnt immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Je schneller eine Übereinstimmung gefunden wird, desto größer sind die Überlebenschancen der Erkrankten.
Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in der Datei der DKMS aktiviert und bei der Suche nach Spendern berücksichtigt.
Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, weltweit so vielen Blutkrebspatientinnen und -patienten wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben. Mehr als 12 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender sind bereits bei der DKMS organisiert. Weitere Informationen unter www.dkms.de.
Seit 2016 ist Rüstem Akbaba bei dem Verein als Trainer aktiv. Damals startete er mit einer F-Jugend-Mannschaft, also den ganz kleinen Nachwuchskickern. Mittlerweile trainiert er die C-Jugend, die in der Leistungsklasse spielt. Zu dem Team gehört auch sein 14 Jahre alter Sohn, sein 12-jähriger Sohn spielt ebenfalls Fußball beim SuS, außerdem hat er eine kleine Tochter. Die erste Phase der Chemotherapie hat der 39-Jährige nun überstanden. Er ist derzeit wieder zu Hause bei seiner Familie in Wesel, um etwas Kraft zu tanken. Anfang Mai beginnt dann die nächste Phase der Behandlung, mit der er auf eine Knochenmarkspende vorbereitet werden soll.
Nun hoffen Sharif Pakdaman und der gesamte Verein darauf, dass die Typisierungsaktion erfolgreich verläuft oder in der Spenderdatei der DKMS und anderer Organisationen jemand passendes gefunden wird. Für den Termin trommelt der SuS nicht nur in den sozialen Netzwerken. „Wir haben alle 55 Vereine im Fußballkreis Rees-Bocholt, zu dem auch Wesel gehört, angeschrieben“, berichtet der Jugendleiter. „Wir bitten alle Vereine, uns zu unterstützen. In den Farben getrennt – in der Sache vereint!“ Der Verein sorgt dabei noch für eine extra Motivation: Als Dank für die Mithilfe erhält der Verein, der am Aktionstag die meisten Spender stellt, ein Grillpaket mit Grillgut und 30 Litern Fassbier.