Wesel. In mehreren Feuerwehr-Gerätehäusern gibt‘s jetzt automatisierte, externe Defibrillatoren. Wie sie im Fall der Fälle helfen können.

Nicht erst der Fall des Fußballers Christian Eriksen bei der letzten Fußball-Europameisterschaft zeigt, dass scheinbar gesunden Menschen ein plötzliches Herzkammerflimmern ereilen kann. Wenn das passiert, ist schnelle Hilfe lebenswichtig. Eine Herzdruckmassage kann in dieser Situation Leben retten. Die kann durch einen automatisierten externen Defibrillator (AED) unterstützt werden – und den gibt es jetzt auch an mehreren Gerätehäusern der Feuerwehr Wesel, in Obrighoven, Ginderich, Büderich und Bislich.

In den Außenbezirken der Stadt Wesel sind die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr wichtige Anlaufpunkte in Krisenfällen. Zudem sind die Gerätehäuser in den jeweiligen Ortsteilen gut erreichbar. Mit den neuen Defibrillatoren wird ein wichtiger Beitrag für die Erstversorgung von Menschen geleistet. Mit Installation sowie der Versicherung haben die vier Defibrillatoren etwa 11.500 Euro gekostet, finanziert von der Feuerwehr Wesel. Sie berät gerne interessierte Gruppen, die sich einen AED anschaffen wollen. Für den Rettungsdienst kann das im Umgang mit den Geräten entscheidende Sekunden für den Ernstfall bedeuten.

So sehen die Defibrillatoren aus.
So sehen die Defibrillatoren aus. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Die Feuerwehr Wesel regt an mit dem Kreis Wesel, ein sogenanntes AED-Register für Wesel umzusetzen. Inzwischen gibt es die Defibrillatoren an einigen Stellen im Stadtgebiet, bisher jedoch keine Informationsquelle, die alle Standorte auflistet. Deshalb sollte ein solches Register erstellt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Denkbar wäre es auf der Internetseite der Stadt Wesel, ähnlich wie bei den Notfallinformationspunkten (NIP).

Jede Minute ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen verringert Überlebenschance

Ereilt jemand ein Herzkammerflimmern, oder kurz Kammerflimmern, handelt es sich um eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung. Wenn diese auftritt, müssen sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. So wird sichergestellt, dass das Gehirn und der Herzmuskel mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können. Jede Minute ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen verringert die Überlebenschancen deutlich .Die Wiederbelebung muss durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.

Durch den Einsatz des Geräts erhöhen sich die Überlebenschancen signifikant. Es wurde so konzipiert, dass es selbst Laien mühelos benutzen können. Unter anderem „spricht“ das Gerät mit den Anwendern. Zudem unterstützt eine Anzeige bei der Rettungsmaßnahme. Bei Auftreten eines Herzkammerflimmerns heißt es also, sofort den Rettungsdienst unter 112 zu alarmieren und die lebensrettenden Sofortmaßnahmen einzuleiten.