Wesel/Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe. Wesel gehört zu den 150 besten Wirtschaftsstandorten in Deutschland, so sieht es zumindest ein neues Ranking. Das ist der Grund für das gute Ergebnis.

Die Stadt Wesel ist der leistungsstärkste Wirtschaftsstandort im Kreisgebiet. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das Business-Netzwerk „Die Deutsche Wirtschaft“ (DDW) in seiner aktuellen Auswertung. Untersucht wurden rund 4000 Städte und Gemeinden in ganz Deutschland, aus den Ergebnissen entstand ein Standortranking. In dem kürzlich veröffentlichten Vergleich gehört Wesel bundesweit zu den oberen fünf Prozent. Die Stadt belegt den 138. Platz und landet damit vor den beiden größeren Städten aus dem Kreis: Moers schafft es auf Rang 145, Dinslaken auf Rang 234. Deutlich weiter hinten platziert sind die umliegenden Kommunen Hamminkeln (897, im Vergleich zur Auswertung davor ging es allerdings satte 595 Plätze nach oben), Schermbeck (1334 und damit 209 Ränge schlechter) und Hünxe (3108, plus 114).

Die Verantwortlichen an der Weseler Stadtspitze sind zufrieden mit diesem Ergebnis. „Es freut uns sehr, dass sich Wesel als wichtiger Wirtschaftsstandort erneut steigern konnte. Das macht deutlich, wie gut unsere hiesigen Unternehmen aufgestellt sind. Zudem gehören Wesels Firmen in vielen Bereichen zu den besten in ihrer Branche“, so Bürgermeisterin Ulrike Westkamp,

Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf ergänzt, dass „die Strategie, auf einen guten, breiten Branchenmix als Stadt zu setzen“, sich auszahle. „So sind wir als Stadt mit unseren vielen Mittelständlern und großen Playern besser in der Lage, weltweite wirtschaftliche Krisensituationen zu bewältigen“. Ulrike Westkamp und Knuf sehen trotz des guten Ergebnisses allerdings noch Luft nach oben: „Die Weseler Unternehmen entwickeln sich gut. Das fördert auch die Gesamtentwicklung der Stadt. Wir hoffen jedoch, neue Gewerbeflächen entwickeln zu können, da es kaum noch Gewerbeflächen gibt. Neue Flächen, zum Beispiel in Richtung der Autobahnauffahrt der A3, bringen uns neues Potenzial, da die Nachfrage größer ist als zur Verfügung stehende Bereiche.“ Dabei müsse allerdings der Regionalverband Ruhr mitspielen. Er gibt vor, wie viel Fläche eine Stadt entwickeln darf.

So funktioniert das Standort-Ranking

Für das Standortranking von „Die Deutsche Wirtschaft“ ist vor allem entscheidend, welche Unternehmen in einer Stadt ihren Sitz haben. Aus verschiedenen Faktoren wird ein Vergleichswert errechnet, dabei geht es unter anderem darum, ob es Weltmarktführer vor Ort gibt, welche Rolle große Familienunternehmen spielen, wie hoch der Umsatz ist und wie viele Arbeitsplätze eine Firma schafft. Außerdem fließen die Ergebnisse einer Online-Abstimmung mit ein, an der im Prinzip jeder teilnehmen kann. Als herausragende Weseler Unternehmen führt DDW wenig überraschend die Altana AG an der Spitze, auch die Kiesfirma Hülskens, die Landers GmbH oder Servoprax gehören zu den Top-Vertretern der heimischen Wirtschaft. Das komplette Ranking ist unter www.die-deutsche-wirtschaft.de abrufbar.

Es freut uns sehr, dass sich Wesel als wichtiger Wirtschaftsstandort erneut steigern konnte. Das macht deutlich, wie gut unsere hiesigen Unternehmen aufgestellt sind.
Ulrike Westkamp - Bürgermeisterin

Als Beleg dafür, dass Wesel als Wirtschaftsstandort gut aufgestellt sei, sieht die Verwaltungsspitze auch die Millionensummen, die einige Unternehmen in den vergangenen Jahren in ihre Infrastruktur investiert haben. So flossen allein rund 30 Millionen Euro in den neuen Globus-Markt, der im März 2023 an der Rudolf-Diesel-Straße eröffnet wurde. Erst kürzlich hatte zudem Altana angekündigt, rund 25 Millionen in einen Neubau an der Abelstraße zu stecken. Auch die Logistiker Rhenus und Nordfrost hatten zuletzt große Summen in ihre Anlagen im Rhein-Lippe-Hafen investiert. Außerdem sehen Bürgermeisterin und Wirtschaftsförderer positive Entwicklungen beim Tourismus und sehen in der geplanten Nachnutzung der Niederrheinhalle als sogenannter Innovationscampus einen wichtigen Schritt, um Fachkräfte nach Wesel zu locken.