Wesel. Der Rhodesian Ridgeback Buck aus Wesel kämpft tapfer: Nach schwerer Krankheit und teuren Behandlungen blickt er einer besseren Zukunft entgegen.

Beobachtet man, wie Katja Remmerbach und Sascha Geppert mit ihrem Hund Buck spielen, schmusen oder durch den Garten toben, ist kaum zu glauben, welche Tortur der anderthalbjährige Rhodesian Ridgeback aus Wesel in seinem noch jungen Leben schon durchleiden musste. „Es war eine ganz furchtbare Zeit“, erinnert sich sein 44-jähriges Frauchen, froh, dass es heute ganz anders steht um ihren Vierbeiner. Buck ist nun auf dem Weg der Besserung, „wenn alles gut läuft, ist er im Juli/August durch“, erklärt sie erleichtert.

In der Nacht schrie Buck vor Schmerzen

Bucks Leidensweg begann im Alter von acht Monaten im Sommer 2023. Nach einer Wurmkur bekam der junge Hund zunächst eine Magenschleimhautentzündung, die mit einem immensen Gewichtsverlust einherging. Davon noch angeschlagen folgte kurze Zeit später gleich die nächste Horror-Diagnose: SRMA, eine Form der Meningitis, die dem armen Tier furchtbare Schmerzen bereitet haben muss. „Da hat er die ganze Nacht geschrien“, erinnert sich Katja Remmerbach. Den kranken Hund hat das Paar schließlich im Körbchen liegend zum Auto getragen und zur Klinik gefahren.

Therapiert wurde Buck mit mehreren Medikamenten, darunter auch Cortison in hoher Dosis. Das schlug zwar an, doch brachte auch gleich die nächsten Probleme mit sich. Durch den Gewichtsverlust habe Fettgewebe hinter den Augen gefehlt, erklären seine Halter, sodass sich dahinter eine Art Hohlraum bildete und zu neuen Problemen führte. „Die Augen sind ganz weiß geworden“, erinnert sich Sascha Geppert. „Aber die Tierärzte wollten erst nicht operieren, weil er zu der Zeit noch 50 Milligramm Cortison bekommen hat“, so der 39-Jährige weiter. Schließlich aber führte kein Weg mehr daran vorbei, es folgte eine Not-Operation mit anschließend vernähten Augen. Dreimal mussten sie im Heilungsprozess geöffnet und wieder zugenäht werden. Heißt im Endeffekt: Drei weitere Operationen, jeweils mit Vollnarkose. „Wir waren richtig fertig“, sagt Katja Remmerbach.

Zusätzlich erschwert wurde die monatelange Behandlung dadurch, dass Buck empfindlich auf seine Medikamente reagierte: „Der hatte viele Nebenwirkungen“, erklärt Sascha Geppert, darunter Durchfall, Ausschlag und zwischenzeitlich auch Abszesse am ganzen Körper. Letztere kamen durch Schmerzmittelspritzen, die das Herrchen ihm selbst verabreichen musste, während einer Zeit, in der er nicht fressen wollte. „Irgendwann wusste ich gar nicht mehr, wo ich spritzen soll, weil der ganze Körper voll war“, erinnert er sich.

Sascha Geppert ist froh, dass es seinem Hund Buck wieder besser geht. Der gibt seinem Herrchen ein Küsschen.
Sascha Geppert ist froh, dass es seinem Hund Buck wieder besser geht. Der gibt seinem Herrchen ein Küsschen. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Viele Menschen nahmen Anteil an Bucks Erkrankung

Und abgesehen von der Sorge um ihr geliebtes Tier, gingen all die Untersuchungen, Operationen, Medikamente, Therapien und Spezialfutter mit unglaublichen Kosten einher. Allein im ersten halben Jahr summierten diese sich auf mehr als 10.000 Euro, verschlangen die Ersparnisse des Paares, das deswegen sogar die geplante Hochzeit auf Eis legte. Familienmitglieder und Nachbarn halfen und auch die Tierhilfe Dinslaken-Voerde schaltete sich zum Jahresende ein, um mit einer Spendensammlung zu helfen. Auch die NRZ berichtete damals. „Leider ist die Spendenbereitschaft generell zurückgegangen“, berichtet Jennifer Gauselmann von der Tierhilfe. Jedoch kamen immerhin 1600 Euro zusammen. „Das hat uns wirklich gut geholfen“, betont Bucks Frauchen Katja Remmerbach, dankbar für die Unterstützung. Zudem hätten sogar Fremde Buck nach dem Zeitungsartikel auf der Straße erkannt und Anteil an seinem Schicksal genommen.

Mittlerweile hat sich Bucks Gesundheitszustand erheblich verbessert. Der Rüde wirkt fröhlich, freundlich und spielt am liebsten mit seinem Kuschelhasen. Besonders erstaunlich: „Er freut sich auch noch, nach wie vor, zum Tierarzt zu gehen“, berichten seine Halter. Äußerlich erinnert allerdings noch eine kleine ausrasierte Stelle im Nacken an seine vielen Operationen und Behandlungen. Und ganz gesund ist Buck auch noch nicht. Nach wie vor bekommt er Cortison – wenn auch nur noch in niedriger Dosis. Das macht ihn schnell müde, auch in der Hundeschule geht das Training deshalb langsam voran. Darüberhinaus muss das Cortison abgesetzt sein, bevor es an die zwei nächsten und hoffentlich letzten Operationen geht: Die Entfernung eines innenliegenden Hodens, der droht zu einer Krebserkrankung zu werden, sowie die Kastration.

Im Sommer, so hofft Bucks Familie, wird alles abgeschlossen sein, sodass die Familie seinen zweiten Geburtstag im Oktober ganz unbeschwert feiern kann. Und vielleicht ergibt sich dann auch irgendwann einmal ein Besuch am Meer – den wollten Herrchen und Frauchen schon lange mit Buck unternehmen.

Tierhilfe sammelt weiter Spenden für Buck

Weiterhin ist Bucks Behandlung teuer, unter anderem weil die nach wie vor nötigen Medikamente sehr teuer sind, aber auch, weil noch zwei Operationen anstehen. Die Tierhilfe Dinslaken-Voerde hält das Spendenkonto für ihn noch immer aktiv. Es ist zu finden unter: www. tierhilfe-dinslaken-voerde.eu.