Wesel/Hamminkeln. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seinen neuen Stationsbericht veröffentlicht. In einer Kategorie hat sich Wesels Bahnhof verschlechtert.
Die Bahnhöfe und Haltepunkte in Wesel und Hamminkeln sind überwiegend in einem guten Zustand. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr für das Jahr 2023, der jetzt veröffentlicht wurde. Zum 17. Mal hat der VRR die 296 Stationen in seinem Verbundgebiet untersucht und ist insgesamt zufrieden mit dem Ergebnis: 57 Prozent aller Bahnhöfe und Haltepunkte schneiden ordentlich oder sogar ausgezeichnet ab, 43 Prozent sind in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Im Bereich Wesel/Hamminkeln landete lediglich der Haltepunkt in der Feldmark in der zweitschlechtesten Kategorie.
„Die Bahnhöfe und SPNV-Haltepunkte sind für Bahnreisende der Startpunkt jeder Fahrt mit dem Regionalverkehr. Verschmutzungen, defekte Fahrgastinformationssysteme oder ein fehlender barrierefreier Zugang führen zwangsläufig dazu, dass Fahrgäste einen negativen Eindruck gewinnen“, wird Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, in einer Pressemitteilung zum Stationsbericht zitiert. Da der Verkehrsbund selbst kein unmittelbares Vertragsverhältnis mit den Eigentümern und Betreibern der Stationen und damit keinen direkten Einfluss auf den Zustand habe, sei der jährliche Bericht ein wichtiges Instrument, um auf Schwachstellen hinzuweisen und Verbesserungen auf den Weg zu bringen, so Oliver Wittke weiter.
VRR-Bericht: So schneiden Bahnhöfe in Wesel ab
So sieht es in der Region im Einzelnen aus: Der Bahnhof Wesel erhält in der Gesamtbewertung das Label „ordentlich“ und landet damit in der zweitbesten von insgesamt vier Notenkategorien. Bei der Barrierefreiheit („kein Handlungsbedarf“) und der Fahrgastinformation („hervorragend“ und damit eine Note besser als noch 2022) sehen die Prüfer des Verkehrsverbundes sogar Spitzenwerte. Geschmälert wird das Ergebnis für Wesels zentrale Zugstation durch die Aufenthaltsqualität, hier reicht es laut dem aktuellen Bericht nur für das Prädikat „verbesserungswürdig“, was der zweitschlechtesten Bewertung in der Skala entspricht – eine Note schlechter als im Vorjahr. Damit liegt die Hansestadt bei diesem Punkt im Trend, denn verbundweit stellte der VRR eine leichte Verschlechterung bei der Aufenthaltsqualität fest.
Der Haltepunkt in Blumenkamp erhält in der Gesamtbewertung das Label „ausgezeichnet“. Spitzennoten vergaben die Prüfer für die Barrierefreiheit und die Information der Zugreisenden, bei der Aufenthaltsqualität reicht es immerhin noch für die zweitbeste Kategorie, auch hier bedeutete dieses Ergebnis eine leichte Verschlechterung im Vergleich zum Jahr 2022.
Die schlechteste Bewertung der drei Weseler Bahnhöfe bekommt der Haltepunkt in der Feldmark. Der Verkehrsverbund hält die Station weiterhin für „entwicklungsbedürftig“, was der Note drei von vier entspricht. In der untersten Kategorie („sehr hoher Handlungsbedarf“) sortieren die Prüfer den Haltepunkt bei der Barrierefreiheit ein, dieses Schicksal teil Wesel-Feldmark mit 92 anderen Bahnhöfen im VRR-Gebiet. Die Fahrgastinformation („hervorragend“) und die Aufenthaltsqualität („zufriedenstellend“) werden hingegen deutlich besser beurteilt. Im Zuge des Betuwe-Ausbaus soll der Haltepunkt allerdings ohnehin verlegt und modernisiert werden.
Diese Noten bekommen die Bahnhöfe in Hamminkeln
Und wie sieht es in Hamminkeln aus? Der Bahnhof in der Stadt erreicht die Spitzennote „ausgezeichnet“ in der Gesamtbewertung. Auf Bestwerte kommt er ebenfalls bei der Barrierefreiheit und der Fahrgastinformation, lediglich bei der Aufenthaltsqualität sehen die Prüfer leichte Schwächen und vergeben ein „zufriedenstellend“, im Vorjahr reichte es auch in dieser Kategorie noch für den Bestwert. „Ausgezeichnet“ in der Gesamtbewertung ist auch der Haltepunkt in Mehrhoog, während Dingden auf ein „ordentlich“ kommt. Leichte Schwächen sehen die Prüfer jeweils bei der Aufenthaltsqualität, sowie in Mehrhoog bei der Barrierefreiheit.
Erneut nahmen die Tester des VRR auch die Beleuchtung der Stationen unter die Lupe – und zwar im November und Dezember. Denn speziell in den dunklen Monaten steige das Unfallrisiko, wenn die Bahnhöfe und Haltepunkte nicht ausreichend beleuchtet sind. Nicht gut ausgeleuchtete Stationsbereiche können auch zu „Angsträumen“ werden, die das subjektive Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen. Die Ergebnisse waren insgesamt erfreulich, heißt es vom Verkehrsverbund. Besonders hier in der Region: Denn in Wesel und Hamminkeln wurden überhaupt keine defekten Leuchten in diesem Zeitraum festgestellt.