Wesel. Michael und Heike Stempa sowie Max Melskotter übernehmen die Regie im Traditionsgasthof „Am Jäger“ in Wesel. Es sind Änderungen geplant.
In der Gastronomie gelten die Monate Januar und Februar als umsatzschwach. Für Michael und Heike Stempa und Sohn Max Melskotter, unter deren Regie das Gasthaus „Am Jäger“ in Wesel-Diersfordt jetzt betrieben wird, war der Start phänomenal. „Wir waren ausgebucht“, freuen sich die neuen Gastgeber. Es ist das traditionsbeladene Haus, das von Familie Birkhoff so stimmig restauriert und ausgestattet wurde, und die von Robert Avdic geführte Gastronomie, die den Jäger so besonders machen. Das will Familie Stempa nun weiter ausbauen mit vielen Ideen, insbesondere für den Außenbereich.
Ado Hrustanovic, der den Jäger vor über einem Jahr als Pächter übernahm und jetzt weitgehend übergeben hat, ist ein guter Bekannter von Michael Stempa. „Der Kontakt entstand durch meine Firma Perplex – Pizza & Baguette in Frankfurt, wir beliefern die Gastronomie mit Tiefkühlprodukten“, erzählt Michael Stempa, der sich inzwischen nicht mehr um das operative Geschäft kümmert, sondern sich auf das Projektmanagement für Gastro-Betriebe spezialisiert hat. Mit dem Lokal „Zum Bembelsche“ in Raunheim bei Frankfurt mit 400 Plätzen hat auch er zudem Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt.
Restaurant „Am Jäger“ in Wesel: Neue Betreiber sind hoch motiviert
Familie Stempa, die fast drei Jahrzehnte in Wesel lebt, war mehrfach als Gast im Jäger. Bei einem der Besuchte fragte Ado Hrustanovic: „Michael, ich finde dich toll. Ich brauche kein Geld, ich brauche deine Hilfe.“ Denn mit dem Gusto in Wesel und Bocholt, der künftigen Gastronomie am Rheinbad und weiteren Aktivitäten ist Hrustanovic mehr als ausgelastet. Seine Bitte stieß auf offene Ohren: Heute sind Heike und Michael Stempa Gesellschafter, Sohn Max Melskotter Geschäftsführer vom Jäger und alle hoch motiviert.
Max Melskotter hat als Garten- und Landschaftsbauer einen eigenen Betrieb. So legt er sein Augenmerk auf die Außengastronomie und hat Pläne entwickelt, um den Gartenbereich zu erweitern und neu zu gestalten. Denn der Jäger lebt besonders in den Sommermonaten vom Tourismus. Daher wird der Biergarten erweitert. Es werden Nischen durch Begrünung geschaffen. Auf der Terrasse wird wie bisher serviert, im Biergarten entsteht ein Selbstbedienungsbereich, wo sich Gäste ihr Getränk oder Speisen an der Theke oder an der Grillhütte abholen können, ähnlich wie am Biergarten an der Rheinpromenade. So finden im Außenbereich bis zu 200 Personen Platz. Und da Familie Birkhoff einen echten Ski-Pavillon mit Theke auf ihrem Grundstück errichtet hat, wird dieser künftig mit einbezogen. Gerade erst gab es drei Winterfeste in einem Festzelt neben dem Pavillon, das vielleicht im nächsten Winter als Skihütte für Weihnachtsfeiern zu buchen ist.
Im Jäger können viele verschiedene Veranstaltungen ausgerichtet werden
Restaurantleiter Robert Avdic, genannt Roberto, kam vor sieben Jahren als Koch ins damaligen Tiziano und wechselte dann ins Gusto. Im Jäger macht er vieles möglich. Es werden Beerdigungskaffees, Familienfeiern, Fortbildungen und Firmenveranstaltungen im Jäger gebucht. Platz gibt es in den Innenräumen für 160 Gäste. Und zur Europawahl stellt Michael Stempa sogar, dem Wunsch von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp folgend, das Jägerzimmer als Wahllokal zur Verfügung.
Die neuen Betreiber setzen auf regionale Produkte, mit Wild von heimischen Jägern im Winter, Fisch und Spargel führen im Frühling die Speisekarte an. Es gibt leichte Gerichte insbesondere für Radfahrer, die sich unterwegs im Jäger stärken wollen. Kaffee und Kuchen von Connys Landfrauen werden am Nachmittag serviert. Roberto bietet auch Catering an, ab 15 Personen. Zudem können Gerichte auch zum Mitnehmen bestellt werden. Selbst die Feier eines Oktoberfestes im Jäger oder eine Silvesterparty schließt Michael Stempa als Zukunftsplan nicht aus. Empfohlen wird, vorwiegend am Wochenende, Plätze zu reservieren. Am Mittwoch ruht der Betrieb am Jäger.
Eine E-Bike-Ladestation und eine Fahrradgarage für Hotelgäste sind in Planung und komplettieren den Jäger, der nun auch als neuer ADFC-Fahrradstandort gelistet wird. Für die kurze Rast soll es demnächst auch Automaten geben, beispielsweise mit Pizza, die innerhalb von vier Minuten warm gezogen werden können. Übrigens betreiben Heike Stempa und Max Melskotter seit zwei Jahren das Geschäft „Skurril“ an der Brandstraße/Ecke Kreuzstraße. Was sie nicht davon abhält, abends im Service oder hinter der Theke mitzuhelfen, wenn Am Jäger die Hütte brennt.