Wesel. Miriam Kownatzki ist zur Ortsvorsitzenden der FDP in Wesel gewählt worden. Eines ihrer zentralen Themen ist die Entwicklung der Innenstadt.

Die FDP in Wesel hat eine neue Vorsitzende: Die bisherige Stellvertreterin Miriam Kownatzki hat das Amt von ihrem Vorgänger Dirk Giesen übernommen. Mit großer Mehrheit ist die 52-Jährige jüngst zur Ortsvorsitzenden der Liberalen gewählt worden. Als ihre Stellvertreter fungieren Stefan Arne Bremkes, der in dem Amt bestätigt wurde, sowie Giesen. Zudem wird Kownatzki bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 als Spitzenkandidatin der Liberalen für den Stadtrat antreten, diese Rolle hatte sie bereits bei der vergangenen Kommunalwahl übernommen, seitdem ist sie auch Mitglied des Rates.

Inhaltlich will sich die erste Frau an der Spitze der Weseler Liberalen insbesondere auf die Entwicklung der City fokussieren. „Mir liegt die Innenstadt sehr am Herzen“, sagte Kownatzki im Gespräch mit der NRZ. So brauche es aus ihrer Sicht mehr Orte, an denen man sich gerne aufhalte. „Es fehlen Anlaufstellen mit einer hohen Aufenthaltsqualität.“ Es müsste weitere Gastronomie in der Fußgängerzone angesiedelt werden, auch innovative Einzelhandelskonzepte sollten gestärkt werden, um das Zentrum für alle Altersgruppen attraktiv zu machen. Kownatzki denkt dabei etwa an Pop-up-Stores, wie sie die FDP schon mal vorgeschlagen hat. Bleiben müsse zudem unbedingt der Kaufhof, er biete als Warenhaus ein Sortiment an, das viele andere Geschäfte nicht mehr abdecken. Darüber hinaus stellt die Ratsfrau klar: „Was wir nicht brauchen, sind noch mehr Barbershops und Kioske.“

Neue FDP-Chefin in Wesel: Das sind ihre wichtigsten Themen

Das Thema Sicherheit ist für Kownatzki ebenfalls zentral, weshalb sich die FDP weiterhin für ein Sicherheitskonzept einsetzen will. Viele Menschen in Wesel würden sich in der Innenstadt mittlerweile unwohl fühlen. Die kürzlich eröffnete Citywache sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus. „Unter eine Citywache stelle ich mir eine Anlaufstelle vor, die 24 Stunden besetzt ist“, meint Kownatzki. Dritter Punkt auf ihrer Liste: die Ausgehmöglichkeiten in der City. „Wo soll ich in Wesel als junger Menschen abends noch hingehen?“, fragt sie. Mehr kleinere Veranstaltungen mit Live-Musik könnten eine Lösung sein.

Weitere Themen auf ihrer Agenda sind die angespannte Finanzlage der Stadt, angesichts derer sich Politik und Verwaltung ganz genau fragen sollten: „Wofür geben wir das Geld aus?“. Bei der künftigen Entwicklung des Heubergbad-Areals spricht sich Kownatzki klar für eine breite Bürgerbeteiligung aus, wie sie schon von Grünen und FDP bereits angestoßen wurde. Die Menschen vor Ort sollten entscheiden, wie es dort weitergeht. Zudem will sich die neue Vorsitzende weiter für den von ihrer Fraktion vorgeschlagenen Masterplan zur Stadtentwicklung insgesamt einsetzen.

Die 52-Jährige ist in Wesel aufgewachsen und zur Schule gegangen. Beruflich pendelt sie seit 32 Jahren in die Landeshauptstadt, in Düsseldorf arbeitet sie bei der Deutschen Rentenversicherung. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten auf dem Fusternberg.