Wesel. Die Mülltonnen des ASG Wesel werden mit einem Chip versehen, von dem Daten digital anonymisiert erfasst werden können. Was dahintersteckt.

Es ist eine Riesenaktion. Die Abfallbehälter der Restmüll-, Biomüll-, Papier- und Laubtonne des Entsorgungsunternehmens ASG in Wesel werden mit einem Chip nachgerüstet und digital anonymisiert erfasst. Das System dient der digitalen Inventarisierung und verhindert den Diebstahl der Abfallbehälter. Nach 18 Monaten Vorbereitungszeit mit Debatten um Datenschutz, Kosten und vor allem der Frage „Soll der Müll künftig gewogen werden?“ hat die Politik vor einem Jahr der Umstellung zugestimmt.

Chips für Mülltonnen in Wesel: Das ist das Ziel

Der ASG betont in einer Mitteilung deshalb ganz deutlich: „Nein, der Müll wird nicht gewogen! Es geht nur um die Zuordnung der Tonnen und nicht um die Verwiegung beziehungsweise um die Bestimmung des Inhalts.“

Das Ziel des Behälteridentifikationssystems für die Tonnen ist die Gebührengerechtigkeit und eine effizientere Abfallsammlung. Mit dem Transponder-Chip können die Mülltonnen eindeutig den Grundstücken zugeordnet und sichergestellt werden, dass nur angemeldete Tonnen geleert werden. Künftig werden nur noch Abfallbehälter mit Chip geleert.

Der Chip speichert keine persönlichen Daten, lediglich eine Identifikationsnummer, die die Straße, Hausnummer, Abfallart und Tonnengröße speichert. Der Inhalt der Tonne kann nicht erkannt werden. Die Müllfahrzeuge sind mit einer Antenne ausgerüstet, mit der der Bordrechner die Chipnummer lesen kann.

Ist die Tonne angemeldet, dann wird sie geleert. Zusätzlich wird seitlich auf dem Abfallbehälter ein Barcode-Aufkleber angebracht, der die gleichen Daten enthält. Diese „Leerungsdaten“ werden nach der Tour in die Datenbank übertragen. Hierbei geht es nicht darum, den Müll in den Tonnen zu wiegen oder den Inhalt zu bestimmen, sondern vielmehr um die Zuordnung der Tonnen. Für die Bürger entstehen keine weiteren Kosten.

Die grauen/grünen Restmülltonnen, die braunen Biotonnen, die blauen Papiertonnen und die Laubtonnen bekommen den besagten Chip. Die gelbe Tonne hingegen wird nicht mit dem Chip ausgerüstet.

Eigentümer erhalten ein Anschreiben mit den wichtigsten Informationen

Alle Eigentümer in Wesel werden ab Anfang Februar ein Anschreiben erhalten, mit den wichtigsten Informationen zum Tonnenchipping. Die Nutzer werden gebeten, die Aufkleber selbst anzubringen und die Tonnen am Montagetermin gut sichtbar auf dem Grundstück zu platzieren oder sich mit ihren Mietern abzustimmen, ob sie diese Aufgabe übernehmen.

In diesem Anschreiben erhalten die Eigentümer selbstklebende vorläufige Adressaufkleber, mit der Bitte diese auf die entsprechenden Mülltonnendeckel zu kleben. Für den Fall, dass mehr Tonnen als Aufkleber vorhanden sind, soll der Kunde selbstständig einen weiteren Adresskleber anfertigen und diesen befestigen. Zudem wird dem Eigentümer auch der Montagetermin für die Transponder-Chips bekannt gegeben. Es stellt dabei kein Problem dar, wenn die Mülltonnen gefüllt sind.

So sieht der Chip für die Weseler Mülltonnen aus.
So sieht der Chip für die Weseler Mülltonnen aus. © Wesel | mb

Die Montageteams des ASG können die Mülltonnen anhand der Adressaufkleber den jeweiligen Grundstücken zuordnen und dementsprechend den Transponder-Chip und den Barcodeaufkleber anbringen. Die Eigentümer werden gebeten, die Tonnen erst wieder wegzustellen, wenn der Barcodeaufkleber an der Tonnenseite angebracht ist. Im Fall einer Verhinderung bittet der ASG darum, frühzeitig Nachbarn, Verwandte oder Mieter zu fragen, ob diese die Tonne zum Termin nach draußen stellen. Die Montage übernimmt eine beauftragte Firma.

ASG Wesel leert bald keine Tonnen ohne Chip mehr

Sollten die Abfalltonnen nach dem im Anschreiben mit dem genannten Termin keinen Chip/Barcodeaufkleber haben, sollten sich die Eigentümer an die Hotline 0281/ 163933500 wenden. Ansonsten werden die Tonnen an dem 1. August 2024 nicht mehr geleert, wenn an ihnen kein Chip befestigt ist. Die Montage der Chips erfolgt durch eine beauftragte Firma.