Wesel. Nicole Wirths ist seit nun schon acht Jahren Verkehrshelferin in der Feldmark. Nun bekam sie den Ehrenamtspreis der Stadt Wesel.

Schon mal verschlafen? Nicole Wirths lächelt. „Nein, nie.“ Schon mal zu spät gekommen? Auch nicht. Die Weselerin ist immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Bei Wind und Wetter. Um 7.45 Uhr ist die Verkehrshelferin vor Ort am Holzweg. Vor der Gemeinschaftsgrundschule Feldmark, in Höhe des Tores zum Pausenhof. Seit nun schon acht Jahren. „Es macht mir einfach viel Spaß, und ich wohne ja nicht weit entfernt. Solange ich kann, werde ich es auch noch weiter machen.“ Und das, obwohl keines ihrer vier Kinder mehr die Schule besucht. Die Stadt Wesel sah das Engagement der Schülerlotsin jetzt als besonders vorbildlich an und überreichte ihr den Ehrenamtspreis 2023. Nicole Wirths hat sich sehr darüber gefreut, hat Urkunde und Trophäe einen besonderen Platz gegeben.

Die heute 50-Jährige hatte das Amt übernommen, kurz nachdem ihr Sohn im Jahre 2014 eingeschult worden war. „Das gibt den Schülern eine große Sicherheit, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit“, findet Schulleiterin Birgit Decressin. „Wir sind sehr froh, dass wir Frau Wirths haben.“ Bei dem zunehmenden Verkehrsaufkommen sei die Schülerlotsin eine große Hilfe. „Wir sind schnell darauf gekommen, Frau Wirths vorzuschlagen“, erinnert sich die Schulleiterin.

An der Grundschule gibt es ein 12-köpfiges Team von Verkehrshelfern. Und Nicole Wirths ist verständlicherweise für die Planung zuständig, die ein ganzes Schuljahr vom Schulstart nach den Sommerferien bis zu den Sommerferien im nächsten Jahr reicht. Über eine Whatsapp-Gruppe tauschen sich die Feldmarker Verkehrshelfer aus. „Auch die anderen Verkehrshelfer wollen, dass ich weitermache“, verrät Nicole Wirths. Aber sie habe sich auch im Namen des Teams für die Auszeichnung bei der Verleihung Anfang Dezember bedankt. Die Kelle und die Weste sind die Arbeitsutensilien, bis 8.15 Uhr leitet Nicole Wirths die Schulkinder, die meist aus dem Wäldchen kommen, über den Holzweg. Am Mittag sind Verkehrshelfer nicht mehr nötig, da die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten aus der Schule kommen.

Schulleiterin Birgit Decressin kann aber neben den Verkehrshelfern noch auf einen weiteren großen Stamm von ehrenamtlichen Helfern, beispielsweise als Lesementoren, bauen. Im Rahmen des Zirkusprojektes im kommenden Jahr sollen die vielen Ehrenamtler an der Schule gewürdigt werden. Für Nicole Wirths gab es in dieser Woche schon einen schönen Blumenstrauß. „Wir sind sehr froh, dass wir Sie haben“, sagte Birgit Decressin. Dass sich Eltern über die Schulzeit ihrer Kinder hinweg weiter engagieren, kenne sie so aus ihrem Berufsleben nicht.