Schermbeck. In Schermbeck-Gahlen kam am Samstag der Nikolaus: Wie üblich reiste er mit dem Boot an, bevor er mit einer Kutsche durchs Dorf zog.
Vom schmuddeligen Wetter am Samstagnachmittag ließen sich die Gahlenerinnen und Gahlener nicht die Freude an der Vorweihnachtszeit nehmen: Lachende Gesichter unter Weihnachtsmützen waren viele auf dem kleinen Adventmarkt am Törkentreck zu sehen und Kinder, die voller Freude mit der kleinen Eisenbahn fuhren. Untermalt wurde das Ganze von Weihnachtsmusik und dem unwiderstehlichen Duft von Glühwein und Waffeln – unmöglich, dabei nicht in Weihnachtsstimmung zu geraten.
Das Highlight bei den jüngeren Besuchern war aber der Besuch einer ganz besonderen Person: Voller Vorfreude zogen die Kleinen zusammen mit Eltern und Verwandten am frühen Abend in einem großen Zug zum Wesel-Datteln-Kanal, wo das Boot des Nikolaus‘ pünktlich anlegte. Mit begeisterten „Hallo Nikolaus“-Rufen wurde der Heilige begrüßt, während er selbst der Menge entgegen winkte. In seinem weißen Gewand, mit dem über die Schultern getragenen weinroten Tuch und seinem goldenen Bischofsstab schritt er schließlich über die Brücke – eskortiert von zwei Fackelträgerinnen. Unterwegs schüttelte er zahlreiche Kinderhände, aber auch zu dem einen oder anderen Erwachsenen hatte er etwas zu sagen. Man kennt sich eben innerhalb der Gahlener Dorfgemeinschaft und der Nikolaus kennt natürlich sowieso jeden.
Mit seinem Gehilfen Knecht-Ruprecht stieg Nikolaus in seine Kutsche, gezogen von einem weißen Pferd. Hinter ihm ritten seine Engelsreiter auf zwei braunen und einem weißen Pony. Natürlich wollten die Kinder keinen Moment des hohen Besuchs verpassen, bei den ganz Kleinen half es da schon sehr, wenn Mama oder Papa sie auf den Arm nahmen.
Der anschließende Umzug, an dem auch zahlreiche Fackelträger teilnahmen, erhellte die Straßen von Gahlen und die Gahlener Blaskapelle sorgte zusammen mit den vielen Kindern, die Weihnachtslieder sangen und auch einige Laternen dabei hatten, für eine stimmungsvolle und heimelige Atmosphäre. Wer hier nicht selbst mitlief, beobachtete das weihnachtliche Geschehen aus dem Fenster.
Junge aus Neuseeland erlebt zum ersten Mal Nikolaus in Deutschland
Der Nikolaus wäre natürlich nicht der Nikolaus, wenn er keine Geschenke mitbringen würde. Die gab es am Ende des Umzugs: Bei den vier helfenden Engeln des Nikolauses konnten die kleinen Besucher ihre Geschenktüten abholen und sogar noch ein Erinnerungsbild mit dem Nikolaus und seinen Engelreitern machen.
Aber nicht nur Kinder aus Schermbeck und Umgebung haben sich hier auf den Nikolaus gefreut. Felix Webb ist mit seiner Mutter Birte Webb gute 19.000 km aus Wellington in Neuseeland angereist, um Weihnachten zusammen mit seinen Eltern bei Oma und Opa Grüneboom zu feiern – und da kam dieser Nikolauszug natürlich genau richtig. „Die Art und Weise, wie hier Nikolaus gefeiert wird, gibt es in Neuseeland gar nicht“ erklärte Felix‘ Oma und sein Opa fügte hinzu: „Er hofft, hier nicht nur die Weihnachtsstimmung mitzuerleben, sondern auch Schnee“, denn in Neuseeland ist es ja aktuell schon Sommer. Mit diesem Wunsch ist Felix allerdings bestimmt nicht allein.