Hamminkeln. Ein Hamminkelner hatte vor drei Wochen ein Gelände für Unterkünfte im Gewerbegebiet „An der Autobahn“ angeboten. Nun ist es vom Tisch.
Auch wenn die Bezirksregierung in Düsseldorf sich bisher nicht geräuspert hat, so hatte die „vorgesetzte“, NRW-Ministerin Josefine Paus vor einiger Zeit verkündet, dass das Land auch eigene Flüchtlingseinrichtungen betreiben will, die weniger als die bisher gesetzten 450 Plätze haben. Gerade die Größe der Flüchlingtsunterkunft hatte in Hamminkeln viele Bürger Sturm laufen lassen, nachdem bekannt geworden war, dass eine landeseigene Einrichtung in Dingden mit 450 Plätzen entstehen könnte. Dort sei der einzige Standort, der sowohl geeignet als auch verfügbar sei, sagte die Stadt bisher.
Vor drei Wochen nun flatterte der Verwaltung das Angebot eines Privatmanns ins Haus. Er wollte der Stadt sein etwa zwei Hektar großes Gelände im Randbereich des Gewerbegebiets „An der Autobahn“ unmittelbar westlich der Straße Kesseldorfer Rott in Hamminkeln zur Verfügung stellen, dort selbst Unterkünfte errichten und sie dann an Land oder Stadt vermieten.
Austauschfläche in Dingden wäre vorhanden
Voraussetzung dafür: Es müsste Baurecht geschaffen werden, weil das Gelände als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist. Weil die Stadt allerdings ihre „Gewerbeflächen-Quote“ erfüllt hat, müsste sie im Gegenzug eine vergleichbare Fläche, die als Gewerbe ausgewiesen ist, aber nicht so genutzt wird, tauschen. Auch dieses Alternativgelände in Dingden westlich der Bahnlinie hatte die Verwaltung schnell ausgemacht. Es wird seit jeher landwirtschaftlich genutzt. Eine gewerbliche Nutzung ist nicht in Planung.
Könnte also alles wunderschön klappen, wenn der RVR mitspielen würde. Hamminkeln könnte sich mit Dingden die „Last“ Flüchtlingsunterkunft des Landes teilen oder selbst die Hamminkelner Unterkunft betreiben. Erste Vorabstimmungen mit der Bezirksregierung und dem Regionalverband Ruhr als Träger der Regionalplanung haben bereits stattgefunden.
Aber nun ist alles für die Katz, wie Bürgermeister Bernd Romanski zum Beginn des Planungsausschusses erläuterte. Der Privatmann hat sein Angebot kurzfristig wieder vom Tisch genommen.