Hamminkeln. Jedes Jahr überprüft Hamminkeln die Schulentwicklungsplanung, um auf aktuelle Veränderungen reagieren zu können. Das ist das Ergebnis.
Hamminkeln wächst. Zwar nicht rasant, aber peu a peu. Damit wächst auch die Zahl der Kinder, die schulpflichtig sind. Die Zahlen steigen zwar stärker als im Vorjahr angenommen, aber einen größeren Sprung gibt es nicht. Deshalb ist Hamminkeln gut aufgestellt, sagen die Experten. Nur die Ludgeri-Schule in Dingden bereitet zurzeit Kopfzerbrechen. Die Gutachter des Beratungsbüros Dr. Garbe, Lexis & von Berlebsch gehen zwar weiter von einer stabilen Dreizügigkeit in Dingden aus. Doch bereits im letzten Jahr war klar, dass in der Grundschule zu wenig Platz ist.
Hier arbeiten gerade Schule und externe Gutachter an Konzepten, um sowohl für den Unterricht als auch für den offenen Ganztag genügend Platz zu schaffen. Denn die jetzigen Prognosen gehen davon aus, dass 2025 die 300er-Marke bei den Schülerinnen und Schülern überschritten wird und erst 2029 wieder unter 300 sinken wird. Dazu kommt der offene Ganztag, der in Dingden mit 25 Prozent traditionell niedrig ist. Doch durch die Dingdener „Spezialität“ der Übermittagbetreuung erhöht sich die Betreuungsquote auf 40 Prozent. Dafür braucht es Platz.
Grundschule Brünen macht sich fit für die Zukunft
In Brünen hat die Stadt Klassencontainer aufgestellt, um mit dem Anbau, Umbau der Sanierung der Grundschule Brünen zu beginnen. Die Gutachter gehen davon aus, dass auch weiterhin Kinder aus dem ehemaligen Bereich des Schulverbands Brünen-Weselerwald-Dämmerwald die Hermann-Landwehr-Schule besuchen und sie stabil zweizügig bleibt. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, „werden die räumlichen Grundlagen für die Entwicklung zu einer zukunftsfähigen offenen Ganztagsschule mit ausreichend Raum auch im denkmalgeschützten Bereich geschaffen.“
Besonders stark macht sich der Kinderzuwachs an der Grundschule Hamminkeln bemerkbar. Noch im letzten Jahr ging die Prognose von bis zu 13 Klassen aus, im aktuellen Monitoring werden bis zu 15 Klassen prognostiziert. Das heißt, dass auch im kommenden Schuljahr 2024/25 wieder vier Eingangsklassen gebildet werden und nicht erst wieder 2025/26, wie ursprünglich prognostiziert worden war. Es wird zwar eng, aber die aufgestellten Container sind mittlerweile in Nutzung und auch temporäre Nutzung von zwei Räumen im Obergeschoss kann fortgesetzt werden, wenn das Gerüst stehen bleibt, das aus Brandschutzgründen dort als zweiter Rettungsweg fungiert.
Dreizügigkeit hat sich in Mehrhoog bewährt
Bewährt hat sich auch die Entscheidung, die neue Grundschule in Mehrhoog direkt dreizügig und nicht, wie ursprünglich angedacht, zweieinhalbzügig zu bauen. Denn die Prognosezahlen sagen stabil drei Eingangsklassen vor. Die Gutachter sagen auch voraus, dass die Sanierung der Bonhoefferschule und die Vernetzung der offenen Ganztagsschule in den Neubau verstärkt Thema werden. Keine großen Überraschungen erwartet das Beratungsbüro am Teilstandort Wertherbruch, der nach den Prognosen stabil einzügig bleibt.
Offener Ganztag in Hamminkeln
Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollten, viele Eltern in Hamminkeln wollen den Offenen Ganztag für ihre Kinder. Das Beratungsbüro Dr. Garbe, Lexis & van Berlepsch prognostiziert eine Steigerung der Betreuungsquote von aktuell 37 auf 65 Prozent in 2026. Das wären mehr als 750 Schüler und Schülerinnen.
Deshalb sind in Hamminkeln alle Neu- und Umbauten darauf ausgerichtet, dass es OGS-
Bereiche gibt, aber künftige Konzepte Klassen- und Fachräume in die OGS-Betreuung einbeziehen.
Gut sieht es auch an der Hamminkelner Gesamtschule aus. Seit 2021 werden stabil sechs Eingangsklassen gebildet. Das sagen die Experten auch für die nächsten Jahre voraus. Vielleicht könnten es sogar mal sieben Eingangsklassen werden. Dies wird sich auch positiv auf die Oberstufe auswirken. Hier setzt es ein Sonderlob der Gutachter: „Die digitale Ausstattung der Klassenräume und Fachräume ist auf höchstem Niveau, wie auch in den Grundschulen, in denen mittlerweile alle Schülerinnen und Schüler ab der dritten Jahrgangsstufe mit einem iPad arbeiten können.“