Wesel. Ein Mix aus Natur und Kultur - ein Tagestrip in eine andere Stadt? Hier erfahren Sie, was die Hansestadt Wesel zu bieten hat.

Von historischen Bauwerken bis zu idyllischen Spaziergängen - warum sich ein Besuch in Wesel lohnt und was es bei einem Tagesausflug alles zu entdecken gibt. Gelegen am unteren Niederrhein gehört Wesel zur Metropolregion Rhein-Ruhr und hat bei rund 60.000 Einwohnern so einiges zu bieten.

Die Weseler Zitadelle

Die Zitadelle Wesel ist die größte erhaltene Festungsanlage am Niederrhein und wurde 1688 bis 1722 in Wesel in Form eines fünfzackigen Sternes angelegt. Sie war der Kern der Festung Wesel.

Die Weseler Zitadelle kann als Hochzeitslocation gemietet werden. (Symbolfoto)
Die Weseler Zitadelle kann als Hochzeitslocation gemietet werden. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Heute wird die Zitadelle als Kulturzentrum genutzt und beherbergt das LVR-Niederrheinische Museum Wesel, die Musik- und Kunstschule, das Stadtarchiv mit Papierrestaurierungswerkstatt sowie das Städtische Museum Abteilung Schill Kasematte. Die Künstlergruppe Z6 ist in einem Teil des Haupttorgebäudes untergebracht. Außerdem können Räumlichkeiten der Zitadelle heute als Hochzeitslocations genutzt werden.

Das LVR-Niederrheinische Museum Wesel

Das LVR-Niederrheinmuseum Wesel (ehemals Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen Wesel) befindet sich, wie oben schon erwähnt, in der Weseler Zitadelle, und zwar im früheren Körnermagazin (Getreidelager).

Es ist ein kulturhistorisches Museum, das die Geschichte des Niederrheins zusammen mit den niederländischen Nachbargebieten erklärt. Die letzte Dauerausstellung konzentrierte sich auf das Mittelalter und die Frühe Neuzeit der „Niederrheinlande“. Eine neue Dauerausstellung für das Jahr 2024 ist bereits geplant.

Das LVR-Niederrheinmuseum in Wesel eröffnet demnächst eine neue Dauerausstellung. (Symbolfoto)
Das LVR-Niederrheinmuseum in Wesel eröffnet demnächst eine neue Dauerausstellung. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Das Museum hat montags seinen Ruhetag und ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es ist auch an allen gesetzlichen Feiertagen in NRW (auch montags) geöffnet, ausgenommen sind Heiligabend, der erste Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr. Tickets können vorab über das Online-Portal gebucht oder an der Museumskasse vor Ort erworben werden. Sie kosten 4,50 Euro für Erwachsene (ermäßigt 3,50 Euro) und für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt kostenlos.

Das Berliner Tor

Eine weitere geschichtsträchtige Sehenswürdigkeit, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist, ist das Berliner Tor. Es befindet sich auf der Ostseite der Weseler Innenstadt und ist das einzige noch erhaltene Tor der ehemaligen Festung Wesel und wurde vom Festungs- und Hofbaumeister Jean de Bodt 1718 bis 1722 im Stil des preußischen Barocks errichtet.

Eine ebenfalls sehr beliebte Veranstaltung in Wesel – das Weinfest am Berliner Tor. (Symbolbild)
Eine ebenfalls sehr beliebte Veranstaltung in Wesel – das Weinfest am Berliner Tor. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Zwischen jeweils zwei Säulen des Tores befinden sich überlebensgroße Figuren der Minerva und des Herakles (auch bekannt als Herkules) – beides Sagenhelden der griechischen Mythologie. Über den aus Sandstein gehauenen Figuren ist jeweils ein Medaillon angebracht. Sie zeigen einen schlafenden Löwen und den fliegenden preußischen Adler, beide jeweils mit lateinischen Schriften versehen.

Der Willibrordi-Dom

Bei einem schönen Bummel durch die Weseler Altstadt, kommt man nicht drum herum sich den Willibrordi-Dom anzuschauen. Der Turm des Domes ist schon von Weitem sichtbar und befindet sich am Großen Markt im Herzen der Altstadt. Für Fans historischer architektonischer Bauwerke ist der Willibrordi-Dom ein Muss.

Der Willibrordi-Dom in Wesel wird bei Nacht angestrahlt. Besonders im Herbst und Winter ist dies ein beeindruckender Blickfang. (Symbolfoto)
Der Willibrordi-Dom in Wesel wird bei Nacht angestrahlt. Besonders im Herbst und Winter ist dies ein beeindruckender Blickfang. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Das imposante Gotteshaus wurde zwischen 1501 und 1540 als spätgotische Basilika erbaut. Der Turm wurde bereits in den Jahren 1477 und 1478 errichtet. Er gilt als herausragendes Beispiel der ausklingenden Gotik in Norddeutschland. Der Willibrordi-Dom ist Wesels Stadtkirche, in der die Evangelische Gemeinde Gottesdienste feiert. Darüber hinaus findet eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen im Dom statt.

Das Schloss Diersfordt

Inmitten der niederrheinischen Naturlandschaft im Ortsteil Diersfordt liegt die 1432 entstandene Schlossanlage Diersfordt - mit stilvollem Ambiente, einer Rokoko-Kirche auf dem Schloss-Platz und eigenen Wasserflächen.

Der Grundstein zum heutigen Schloss, einem Bau des Duisburger Architekten Wilhelm Weimann, wurde im August 1929 gelegt. Im August des folgenden Jahres feierte man die Einweihung. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss durch Granatbeschuss beschädigt. Haus und Turm erhielten kurz nach dem Krieg, als sich dort der britische Militärkommandant einquartierte, die heute noch vorhandenen provisorischen Dächer.

Schloss Diersfordt in Wesel ist heutzutage in Privatbesitz. (Symbolbild)
Schloss Diersfordt in Wesel ist heutzutage in Privatbesitz. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Heute befindet sich das Schloss im Privatbesitz der Familie Beichert und kann für Festivitäten oder Tagungen gemietet werden.

Gastronomische Vielfalt am Kornmarkt

Wer gemütlich etwas Essen oder Trinken gehen möchte, der wird auf dem Kornmarkt fündig. Der Platz gilt als gastronomischer Schwerpunkt der Stadt und im Sommer weiten die Lokale ihre Bewirtung über die gesamte Fläche aus, sodass quasi ein großer Biergarten entsteht. Ebenso wie auf dem benachbarten Großen Markt, findet auf dem Kornmarkt zwei Mal wöchentlich der Weseler Wochenmarkt statt.

Natur genießen am Auesee

Für naturliebende Besucherinnen und Besucher eignet sich der Auesee als perfektes Ausflugsziel. Der Baggersee liegt nahe des Rheins und ist als Resultat der Auskiesung in den Rheinwiesen entstanden. Der See misst 160 Hektar und die Badegäste finden auf einer 60.000 m² großen Liegewiese Platz. Hier finden auch Festivals statt.

Ein außergewöhnliches Festival in stimmungsvollem Licht - das Bully Summer Festival am Auesee. (Symbolfoto)
Ein außergewöhnliches Festival in stimmungsvollem Licht - das Bully Summer Festival am Auesee. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Für Schwimmer bietet der See eine Badebucht mit Liegewiese und Sandstrand. Am flachen Ufer gibt es einen gekennzeichneten Nichtschwimmerbereich. Die DLRG sorgt an Wochenenden und in den Ferien für die Sicherheit der Badegäste. Ein Kiosk, ein Imbiss sowie ein Eisverkäufer befinden sich vor Ort. Selbstversorger können auf die ausgewiesenen Grillplätze zurückgreifen. Barrierefreie Toiletten sind vorhanden. Surfer kommen hier an einem eigenen Strandabschnitt ebenso auf ihre Kosten wie Freizeittaucher. Taucher können hier in fast 17,5 Metern Tiefe den Grund des Auesees erforschen. Als besonderes Highlight gilt, das extra für Taucher versenkte Schiffswrack am Boden des Sees, welches dort darauf wartet erforscht zu werden. Auch das Segeln ist hier erlaubt.

Nicht nur im Wasser, sondern auch an Land bietet der Auesee genügend Platz für sportliche Betätigung: Zwei Beachvolleyballfelder, genügend Platz zum Fußball spielen und Frisbee werfen und ein Rundweg (ca. 7 km) für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer durch das Landschaftsschutzgebiet und um den See herum. Es gibt ebenfalls eine beleuchtete Laufstrecke auf der Halbinsel (3,6 km). Hunde sind am Auesee leider nicht gestattet. Es gibt jedoch eine Hundeauslaufzone in einiger Entfernung zur Badebucht.

Spazieren im Diersfordter Wald

Auch ideal für Spaziergänger: Eine Wanderung durch den Diersfordter Wald. Durch das gut ausgebaute Wegenetz sind viele kleine und auch größere Touren zugänglich und bieten ein spannendes Naturerlebnis. Die Wegbeschilderungen sind übersichtlich und machen eine leichte Orientierung möglich. Infotafeln am Wegesrand erklären auf den Routen etwas über den Baumbestand oder die Waldbewohner.

Naturerlebnis Hirschkäferroute im Diersfordter Wald. (Symbolbild)
Naturerlebnis Hirschkäferroute im Diersfordter Wald. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Besonders erwähnenswert sei hier die Hirschkäferroute. Sie ist ungefähr 3,7 km lang und hat ihren Namen aufgrund des im Diersfordter Wald heimischen Käfers. Nirgends in NRW kommt der Hirschkäfer häufiger vor. Als Startpunkt dient der Parkplatz am Südeingang des Wildgatters. Der Weg durch den Eichen- und Kiefernmischwald sind für Kinderwagen und Rollstühle geeignet. Zwei Beobachtungskanzeln auf der Route bieten die Möglichkeit mit etwas Glück weitere Waldbewohner wie Rot- und Dammhirsche, Wildschweine oder Mufflons zu beobachten. Die besten Chancen dazu bieten sich wohlmöglich am frühen Morgen oder während der Dämmerung.

Historisches Hansefest

Ein jährliches Event in Wesel, dass ebenfalls zahlreiche Besucher und Besucherinnen in die Stadt lockt, ist das historische Hansefest. Die offizielle Eröffnung findet in diesem Jahr am Freitag, 27. Oktober, statt. Ab 15 Uhr wird dann mittelalterliches Programm geboten. Fackelträger, Gaukler und Musikanten werden die Stadt Wesel in einen historischen Charme hüllen. Die Händlermeile und der historische Bauernmarkt finden das gesamte Wochenende statt (Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 19.30 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr) und am Sonntag sind die Geschäfte zusätzlich geöffnet.

Ritterrüstungen, Gaukler, Fackelträger und mittelalterliche Musik - all das verbreitet beim historischen Hansefest in Wesel Stimmung. (Symbolfoto)
Ritterrüstungen, Gaukler, Fackelträger und mittelalterliche Musik - all das verbreitet beim historischen Hansefest in Wesel Stimmung. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Adventmarkt am Dom

Für Winter- und Weihnachtsfans hat Wesel auch etwas besonderes zu bieten. Der alljährliche Adventmarkt vor dem hell erleuchteten Willibrordi-Dom verbreitet eine festliche Atmosphäre. Ausschließlich lokale Vereine, Verbände und karitative Einrichtungen stellen hier die Verkaufsstände aller Art.

Besucher tummeln sich auf dem Adventmarkt am Dom in Wesel. (Symbolfoto)
Besucher tummeln sich auf dem Adventmarkt am Dom in Wesel. (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Am Samstag, 2. Dezember, ist der Markt von 11 bis 20 Uhr geöffnet und um 17 Uhr startet das gemeinsame Weihnachtssingen – eine Tradition des Adventmarktes. Am Sonntag, 3. Dezember, kann hier von 11 bis 18 Uhr gestöbert und gebummelt werden und auch die Geschäfte der Weseler Innenstadt laden dann zum Weihnachtseinkauf ein. Gegen 17 Uhr wird dann von einer Jury die schönste Adventmarkthütte gekürt.