Hamminkeln. In Mehrhoog wird viel über die ZUE in Rees diskutiert. Die Isolation der Geflüchteten dort hilft nicht, um den Konflikt zu lösen. Ein Kommentar.

Die Unterbringung von Geflüchteten ist ein Thema, das nicht nur die Bürgerinnen und Bürger besorgt, sondern auch die geflüchteten Menschen selbst. Ein Besuch in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) im ehemaligen Bundeswehrdepot in Rees-Haldern bestätigt diesen Eindruck.

Die Unterkunft liegt an der Grenze zwischen Haldern und Mehrhoog, wo kein Bus hinfährt und wo es keine Einkaufs- oder Freizeitmöglichkeiten gibt. Hier stellt sich die Frage: Wie sollen sich diese Menschen in die Gesellschaft integrieren, wenn sie kaum in Kontakt mit den Einheimischen kommen?

Es ist vollkommen richtig, einen sicheren Platz für geflohene Menschen anzubieten. Allerdings dürfen sie vom alltäglichen Leben nicht isoliert werden. Flüchtlinge mit Bleibeperspektive müssen sich schnellstmöglich in die Gesellschaft integrieren, damit sie danach einen Job finden und sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen können. Isolation führt nur zur Verzögerung dieses Prozesses – und damit werden Flüchtlinge vor allem die Sprache nicht richtig lernen, und die Gesetze nicht verstehen.

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Die Vorbehalte der Bürgerinnen und Bürger gegen solche Unterkünfte und deren Bewohnerinnen und Bewohnern sind verständlich,, allerdings ist Integration keine Einbahnstraße. Dabei müssen Bürgerinnen und Bürger auch in Kontakt mit den Geflüchteten kommen, um die Barriere zwischen beiden Seiten durchzubrechen und Vorurteile abzubauen.