Wesel. Philip Gralla hatte am Wochenende Konzerte von vier Bands im Jugendzentrum Karo organisiert. Warum das Event den Namen „Hinterland-Mucke“ trug.
War das die Geburtsstunde eines neuen Festival-Formates? Wenn es nach Philip Gralla geht, ist das sehr gut möglich. Der 29-Jährige organisierte gemeinsam mit der Band Railmen im Weseler Jugendzentrum Karo das Hinterland-Mucke-Festival und ist nach der gelungenen Premiere völlig euphorisch: „Das Ziel, mit Musik ein junges Publikum anzusprechen, ist voll aufgegangen, es war einfach super – für die Band und auch für die Besucher“, so Gralla, der aus Xanten stammt, seit fast einem Jahr neuer hauptamtlicher Mitarbeiter des Karo ist und mit diesen vier Konzerten etwas Besonders geschafft hat, wie er berichtet: „Dieses Festival hat die Musikszenen von beiden Seiten den Rheins miteinander verbunden – die Weseler Rheinbrücke ist symbolisch für eine Brücke der Xantener Bands in die Kreisstadt geworden.“ So etwas habe es seines Wissens zumindest in den vergangenen 20 Jahren nicht gegeben.
Junges Publikum erfreut auch die Bands
Im Rahmen von Jugendkultur NRW – einem landesweiten Programm für junge Leute – habe er den Konzertabend im Karo auf die Beine stellen können. Der Sozialarbeiter und Erzieher ist selber Musiker und hat sich mit viel Herzensblut in die Organisation des Festivals hineingestürzt. Das habe sich gelohnt, berichtet er nun hocherfreut: „Etwa 70 bis 75 Leute sind gekommen, sogar einige Jugendliche aus dem Regelbetrieb waren dabei“, so der 29-Jährige, der von einer Altersspanne von 16 bis etwa 40 Jahren berichtet – der Durchschnitt habe wohl bei „Mitte/Ende 20“ gelegen.
Gralla, der selber in der Band The Janitors“ aktiv ist, hatte vier Bands für die Festival-Premiere gewinnen können: „The Janitors“ spielten Ska-Punk und Reggae, die Musiker von „Sinnfrei“ reisten aus Düsseldorf an und boten ebenfalls Ska-Punk, die Weseler Lokalmatadoren Railmen traten mit Garagenrock im Karo auf und die Band Black Orchid mit Musikern aus Xanten und Wesel brachte Independent Rock auf die Bühne des Jugendzentrums.
Die Musiker vom Land beweisen ihr Können
Und wie kommt man darauf das Festival „Hinterland-Mucke“ zu nennen? Gralla lacht: „Die Idee kam von Railmen und soll darauf hinweisen, dass auch in der Peripherie gute Musik gemacht wird.“ Diese haben bei dem fast fünfstündigem Event auch die Besucher gewürdigt, so der Organisator: „Die Reaktion des Publikums war super, die Atmosphäre sehr angenehm und auch die Bands waren total erfreut.“
War dieser Konzertabend also keine einmalige Sache? „Wir haben den Wunsch, das weiterzuführen. Es war auf jeden Fall ein schöner Auftakt“, ergänzt Gralla und klingt dabei so, als plane er im Hinterkopf bereits die zweite Auflage des Hinterland-Mucke-Festival.