Wesel. Ullrich Langhoff ist sauer: Während der B 8-Sperrung soll das Lippeschlößchen per Pkw nicht erreichbar sein. Er sieht aber eine Möglichkeit.

Ullrich Langhoff ist richtig sauer. Am Samstag, 30. September, wird die B 8 direkt vor seiner Haustür für 16 Tage gesperrt, die Verbindung zwischen Voerde und Wesel ist dann bis zum 16. Oktober für den motorisierten Verkehr gekappt. Für sein Restaurant Lippeschlößchen befürchtet er katastrophale Auswirkungen – auch weil Straßen.NRW einen aus seiner Sicht inakzeptablen Plan hat, wie Gäste zu seinem Haus gelangen sollen.

Die Straße wird im Lippedorf an der Einmündung Frankfurter Straße/B 8 dicht gemacht. In Gegenrichtung wird der Verkehr schon ab der Luisenstraße umgeleitet. Das Lippeschlößchen liegt also im gesperrten Bereich. Ein erster Plan, dass Gäste per Auto von der Frankfurter Straße aus über den Radweg bis zum Restaurant gelangen sollen, erhielt keine behördliche Genehmigung. Der alternative Plan sehe aktuell vor, so Langhoff, dass die Restaurantgäste nun an der Frankfurter Straße kurz vor der Einmündung in die B 8 auf einer Schotterfläche parken und sich zu Fuß auf den Weg zum Lippeschlößchen machen.

Gäste sollen zu Fuß zum Lippeschlößchen marschieren

Das ist für den Gastronomen ein vollkommen abwegige Idee. Denn unter seinen Gästen sind viele ältere und eingeschränkte Menschen, die zum Teil auf Rollatoren angewiesen sind. „Wie soll ich die Leute denn von da unten herbekommen?“, ärgert er sich. „Wer glaubt denn, dass ich da noch ein Geschäft machen kann?“ Zumal es um diese Jahreszeit schon früher dunkel wird, auch das werde die Gäste von einem Fußmarsch zum Restaurant abhalten. Außerdem sei die Parkfläche an der Frankfurter Straße sehr begrenzt, ergänzt Langhoff. Allein im Gebäude des Lippeschlößchen wohnen schon 14 Personen mit acht Fahrzeugen, diese müssten auch dort Platz finden.

„Straßen.NRW hat sich gar nicht richtig mit der Situation beschäftigt“, schimpft Langhoff. Er sieht nämlich eine ganz andere Möglichkeit – und die hat er am Freitag dem Landesbetrieb schriftlich vorgeschlagen. Von der Frankfurter Straße aus verläuft nämlich zweiter Weg zur Rückseite des Lippeschlößchens. Diese Anbindung könnte als Schotterweg zum unteren Parkplatz des Hauses geführt werden, so sein Vorschlag. Außerdem, berichtet er im Gespräch mit der NRZ, gebe es ein Stückchen unterhalb des Restaurants noch einen Rettungsweg zur Lippe, auch von dort könnte ein Weg ermöglicht werden.

Der Restaurant-Betreiber hofft, dass sich eine Zufahrt bis zum Haus in der Kürze der Zeit einrichten lässt, ansonsten sieht er sich für die Zeit der Sperrung vom Rest der Welt abgeschnitten – mit nachteiligen Konsequenzen für seinen Betrieb.