Wesel. NRZ-Redakteurin Sara Schurmann stellte ihr Buch „Blau mit ganz viel Glitzer“ vor. Eine Mutter erzählt aus dem Leben mit einem Transgender-Kind.

In der vergangenen Woche hieß es mal wieder „Wesel liest“. Die über 40 Lesungen der Stadtbücherei wurde erneut an den ungewöhnlichsten Orten ausgetragen. Neben einem Bauernhof, einem Bootshaus und weiteren neuen Orten war zum am Freitag der Bürgerladen in der Feldmark am Marktplatz dabei. Die NRZ-Redakteurin Sara Schurmann stellte das Buch „Blau mit ganz viel Glitzer“ vor und las hieraus einige Kapitel vor. Co-Autorin Maria Vöckler konnte leider wegen Krankheit nicht dabei sein. Die beiden hatten sich bei einem Interview mit dem Thema „Leben mit einem Transgender-Kind“ kennengelernt – es ging um das Kind von Maria Vöckler. Die wahre Geschichte lernten die Gäste an diesem Nachmittag kennen.

Worum geht es in dem Buch? Luis Vöckler ist drei Jahre alt, als er das erste Mal zu Weihnachten einen ausgefallenen Wunsch aussprach. „Ich möchte eine Scheide!“. Er wollte so sein wie sein Vorbild, die Eiskönigin Elsa. Seine Eltern dachten sich, dass dies nur eine Phase sei. Zu Karneval wollte er kein Feuerwehrmann-Kostüm, sondern ein Prinzessinnenkleid. Maria und Cai ließen ihm den Spaß am Verkleiden. Doch mit der Zeit merkten sie, dass in ihrem kleinen Sohn tatsächlich ein Mädchen stecken könnte. Für die Familie begann ein Auf und Ab der Gefühle.

Sara Schurmann erzählte von den Schwierigkeiten mit der Erziehung, vom Opa Dietmar, der es nicht verstand, eine Enkelin zu haben, und von den Problemen mit dem Jugendamt (Kindeswohlgefährdung!). Lösungen mussten gefunden werden. „Mein Junge will ein Mädchen sein“, sagte die Mutter. Maria Vöckler erzählt in dem Buch vom Leben mit ihrem Kind Luisa. Sie geht offen mit dem Thema um, bezieht die Kindertagesstätte mit ein. Außerdem erfährt man einiges über die Einschulung und das Verhalten der Lehrer und Mitschüler.

Das Buch „Blau mit ganz viel Glitzer“ entstand aus einem Interview

Sara Schurmann hat die ganz persönliche Geschichte von Maria Vöckler aufgenommen und als Buch veröffentlicht. Bereits im Sommer 2019 hatte sie für ihre Arbeit ein Interview nach Eltern von Transgender-Kindern gesucht. „Glauben Sie mir,“ sagte die Journalistin, die für die Niederrhein-Seite der NRZ schreibt, „die Recherche hierzu war nicht einfach.“ Sie freute sich jedoch, dass Maria Vöckler sich bereit erklärte, von ihren Erfahrungen zu berichten.